Butcher Babies - Goliath

Review

Als Metaller will man ja üblicherweise Gitarren hören. Egal ob sie tief, hoch, schnell oder langsam gespielt werden – Hauptsache sie sind da. Damit möchte ich jetzt nicht sagen, dass auf dem Debüt der BUTCHER BABIES aus Los Angeles dieses göttliche Instrument überhaupt nicht vorkommt – eher im Gegenteil erfolgt ein massiver Dauereinsatz der Saitenspanne, die von Anfang bis Ende ohne Unterlass durchmetert.

Ja und? Ist doch schön! Tja, das wäre es, wenn nicht jede Millisekunde auf „Goliath“ mit Gekreische und Britney-Spears-Akzenten zugekleistert wäre. Es bleiben nur ganz wenige Momente, auf denen der Hörer seinen Ohren eine kleine Belüftungseinlage gönnen kann.
Dabei sind die Riffs, die im Hintergrund agieren, gar nicht von den schlechtesten Eltern. Leider gehen sie aber im allgemeinen Keifduell der zwei Sängerinnen unter.

Nach einigen Durchläufen muss man feststellen, dass die BUTCHER BABIES leider auch nicht das größte Gespür für einprägsame Melodielinien besitzen. Ein Song gleich dem anderen in Tempo, Aufbau und Vortragsweise. Abwechslung? Egal! Und so kann ich die BUTCHER BABIES nur denen weiterempfehlen, die immer schon ein Ohr für IN THIS MOMENT (wegen des emotionalen Gekeifes) und SONIC SYNDICATE  (wegen der poppigen Anleihen) gehabt haben, denen der Sinn aber nach einer Spur mehr Agressivität steht. Der Rest hört bitte lieber Musik, in welcher der Gitarre noch die Würde zuteil wird, die sie verdient hat.

08.03.2014
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