Bury Tomorrow - Earthbound

Review

Metalcore-Jünger können aufatmen, die neue BURY TOMORROW ist genau das, was sie verspricht: Experimente? Pustekuchen! Große Stilkorrekturen gegenüber dem ebenfalls starken Vorgänger „Runes„, wozu?! „Earthbound“ ist ein Metalcore-Album mit Leib und Seele – und macht genau deshalb so viel Spaß.

Die Briten zeigen, dass es auch ohne Innovationen geht. Breakdowns, Hooklines, Laut-Leise-Spielerein – und das alles ohne Kitsch. BURY TOMMORROW haben sicherlich Pop-Appeal, sind aber weder weichgespült noch wurde der Sound klinisch steril poliert. „Earthbound“ dampft gewaltig, besitzt neben einer kraftvollen Produktion aber immer noch genügen Kanten, um die Authentizität zu wahren – und trotz klar gesungener Refrains kein bisschen Pathos. Dazu ist Gitarrist Jason Cameron einfach ein viel zu guter Sänger.

Was „Earthbound“ allerdings gleichzeitig auszeichnet wie minimal enttäuschen lässt: Das Qualitätslevel ist beständig. Sicherlich hoch, aber die Suche nach einem Übersong wie „Man On Fire“ von der Vorgängerscheibe ist vergebens.  Kein Beinbruch. BURY TOMORROW fahren auch so gewaltig auf: „Last Light“, „301“ (übrigens mit Gast-Vocals von Jamey Jasta (HATEBREED)), „Memories“, „For Us“ …nur eine geringe Auswahl, der Songs mit Ohrwurmpotenzial.

Es bleibt dabei: Die Dynamik, die BURY TOMORROW auf ihrem dritten Album entwickelten, wurde auf „Earthbound“ nochmals geringfügig ausgefeilt und verselbstständigt sich zu einem starken Album. Eintönigkeit ist ein Fremdwort und das, obwohl BURY TOMORROW keineswegs etwas gänzlich Neues vom Stapel lassen. Damit bleibt ein ähnliches Fazit wie nach „Runes“: Wer KILLSWITCH ENGAGE mit Howard Jones gefeiert hat, kommt hier voll auf seine Kosten!

30.01.2016

Chefredakteur

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