Burning Skies - Murder By Means Of Existence

Review

MetalCore ist vor allem eines: Kraftmeierei! Meist ballern die Riffs mit der Wucht einer Planierraupe über einen hinweg, weswegen man sich im Moshpit eines MetalCore-Konzertes ständig von total zutättowierten Stiernacken eine harte Linke einfängt. Logisch, dass die erst 2002 gegründeten und jetzt schon mit einem Plattenvertrag gesegneten BURNING SKIES ihren Teil dazu beitragen wollen, um nicht am Ende den „kleineren Schwanz“ zu haben. Machohafte Kraftmeierei eben.
Und so unterscheiden sich die Engländer in einem sehr gewichtigen Punkt von DeathCore-Genrekollegen wie z.B. HEAVEN SHALL BURN. Sie setzen die Gewalt wie ein tumber Discotürsteher nur um der Gewalt willen ein, weswegen ihnen das fein ausgewogene Zwischenspiel aus Härte und Fragilität komplett abgeht. Das bedeutet, dass nach genauem Studium dieser Kampftechnik auch der letzte Straßenschläger die Taktik von BURNING SKIES durchschaut hat, der ersten, groß angelegten Faustattacke fast im Schlafe ausweicht und danach seinen Gegner ganz einfach niederstreckt. Außer geradeaus gerichteten Aggros gibt es hier nicht viel, quasi Eindimensionalität anstatt wütender Emotionalität.
„HATEBREED machen dies doch genauso“, mag jetzt der ein oder andere einwenden. „Richtig, stimmt!“ entgegne ich und füge noch die Worte hinzu: „Sie machen es aber wesentlich besser!“ Die Riffs auf dieser Platte knallen zwar ordentlich, aber sie wechseln sich nicht großartig ab. Noch dazu passt getriggertes Drumming einfach nicht auf eine MetalCore-Scheibe. VADER dürfen das. Hier wirkt es jedoch etwas fehl am Platze.
Lichtblicke sind der wie schwedischer Old-School-Todesblei beginnende Titeltrack und ein Stück, das passend „Instrumental“ betitelt wurde. Auf einmal können BURNING SKIES auch ruhige, abwechslungsreiche Töne anschlagen. Bitte demnächst in die Songs einflechten, dann klappt’s auch mit dem Türsteher!

29.09.2004
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