Burning Point - Burned Down The Enemy

Review

Junge, Junge, diese Platte hätte eine faustdicke Überraschung werden können! Der Opener „Parasite“ ist das beste Stück Power Metal, was mir seit langem untergekommen ist. Kraftvolle, perfekt auf die Instrumentalabteilung abgestimmte Vocals, ein Riffing, das auch auf HAMMERFALLs „Glory To The Brave“ seinen Platz gefunden hätte, dezente Keyboarduntermalung und ein Groove, der PRIMAL FEAR gut zu Gesicht stehen würde. Well done, boys!

Schade, dass BURNING POINT aus Finnland dieses Niveau über den Rest ihres dritten Albums nicht ganz halten können. Speziell dann, wenn sie von ihrem perfekt interpretierten Power Metal der hymnisch-straigten Sorte abschweifen und versuchen, progressiver oder getragener zu klingen, schleichen sich Längen in ihren Sound ein. Besonders häufen sich jene in der zweiten Hälfte von „Burned Down The Enemy“. Einzige Ausnahme: Das mächtige Riff von „Eye For An Eye“, das in dieser Form auch auf der aktuellen IRON MAIDEN-Scheibe zu seinen Ehren gekommen wäre.

Der Rest dieses Rundlings ist handwerklich absolut solide, dabei aber keinen Deut eigenständig. BURNING POINT zitieren munter alles aus der benachbarten Power Metal-Landschaft, was nicht bei fünf auf den Bäumen ist. Ein paar Namen gefällig? HAMMERFALL und PRIMAL FEAR sind schon erwähnt worden. Dazu gesellen sich noch illustre Größen wie GAMMA RAY, HELLOWEEN, BLIND GUARDIAN, NIGHTWISH (besonders, wenn die Keyboards dominanter werden) oder DIO.

Alles in allem stellen diese Namen erstklassige Referenzen dar, weswegen „Burned Down The Enemy“ Fans des Genres, die auf Eigenständigkeit und Innovation scheißen, dafür aber mit hohem Abwechslungsreichtum belohnt werden wollen, ohne Umschweife ans Herz zu legen ist. Ein Probehören wäre aber ob der oben angesprochenen Längen im Songmaterial der zweiten Albumhälfte angebracht.

07.01.2007
Exit mobile version