Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, ein Demo zu veröffentlichen? Wann ist eine Band reif genug für den Schritt in die Öffentlichkeit? Diese Fragen zu beantworten ist schwer und wird zunehmend schwerer. Man könnte sagen, sobald eigene Songs stehen (aber sind diese gut genug?) oder sobald man die Kohle für eine amtliche Produktion zusammen hat (das kann man inzwischen aber alles locker daheim machen, wie viele Bands bewiesen haben). BURN TO ASHES haben es sich einfach gemacht und laut eigenen Angaben nach dem ersten Gig und den folgenden positiven Resonanzen den Schritt zur eigenen Aufnahme gewagt – zwei Jahre nach der Gründung.
Herausgekommen ist ein amtliches Demo, dass leider an Gewöhnlichem krankt. Es fehlt an einem überzeugendem Songwriting mit eigener Handschrift, trotz fähiger Musiker. Es fehlt an einem durchgehend überzeugenden Frontmann, mal lässt er Eier vermissen und der tiefe Gesang sollte auch geübt werden (Fremdschämen beim Hörer kann nicht dienlich sein). Es fehlt an Durchschlagskraft bei der Produktion, wie gesagt, da ist auch im Heimstudio mehr drin. Ansonsten gibt es eine anständige Mischung aus modernerem Metal, Old-School Thrash und Heavy. Nicht schlecht, aber noch ausbaufähig, gerade die Gitarren reißen mit ein paar Soli und dem ein oder anderen gutem Riff einiges, auch in Sachen Refrains (z.B. „Forgotten Values“) gibt es ein paar ohrenfreundliche Ideen, die erwähnten Probleme bleiben aber. Neben den bereits erwähnten Schwächen fehlt es zusehends an großartig fesselnden Parts oder man versaut sich gerade aufgebaute Spannung durch ein 08/15 Part wie in „Leave Me Behind“ (Vocals nach gutem Anfang katastrophal in den tiefen Parts und eierlos im Refrain).
Und so verläuft sich diese erste Demo in einem Geflecht aus guten Ansätzen, Langeweile und Unzulänglichkeit. Da kommt auf BURN TO ASHES noch einiges an harter Arbeit zu, doch ein erster Schritt ist gemacht und der bringt mich als aufmerksamen Hörer nicht um, Schmerzen bereitet es nicht, begeistern kann es mich aber leider auch nicht. Auf, an die Arbeit, dann wird das schon!
Kommentare
Sag Deine Meinung!