Hardcore- und Screamo-Feeling, und dazu eine gehörige Portion Indie-Rock. Da kann man schon hellhörig werden. Einige Fans des englischen Quartetts BURN DOWN ROME waren überrascht zu hören, welche Entwicklung ihre Band durchgemacht hatte. So ganz zu erwarten ist das ja auch nicht von einer Band, die ihre ersten Gehversuche mit heftigen Klängen unternimmt. Umso interessanter wird die Sache, wenn man sich nun auf dem Debüt das reiche Klangspektrum anhören kann.
Vordergründigstes HC-Element ist der Kreisch-Schreigesang, der vor allem in den gemäßigteren Passagen einen starken Kontrast bildet. Und von denen gibt es reichlich. BURN DOWN ROME setzen nicht einfach nur auf nett klingende Melodien, um das emotionale Level zu heben, sondern schreiben waschechten Indie-Rock, der nicht gekünstelt klingt, sondern sich wunderbar in die Phasen der härteren Gangart einfügt.
Sie haben ein Händchen für große, melodische Momente: Einfach strukturiert, leicht repetitiv, aber genau das ist ja auch das Schöne an solchen Songs: Man hat diesen magischen Kick erwischt, und nun darf sich eine Band richtig darin aalen und die Spannung auf die Spitze treiben. Unterstützt wird das Ganze durch die Produktion mit leichtem Raumhall und den nie zu geizig eingesetzten akustischen Gitarren.
„Devotion“ ist ein gutes Debüt geworden, welches Talent und Potential zeigt, und anhand dessen man auch der Band ein gesundes Maß an Eigenständigkeit attestieren kann. Zugegeben, der Gesang entfaltet in meinen Ohren nicht immer die gewünschte Wirkung, aber das ist wohl auch eine Frage der Perspektive, aus welchem Lager (Hardcore/Punk oder Rock) man gerade auf die Musik schaut. Auf der instrumentalen Habenseite steht auf jeden Fall ein dickes Plus, Freunde härterer Indie-Klänge können hier mal ein Ohr riskieren.
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