Burial Oath - The Cycles Of Suffering

Review

US-Black-Metal holt als eigenständige Szene auf und bringt immer wieder neue spannende Ergebnisse hervor. Mit BURIAL OATH aus Cleveland hat sich mal wieder ein Quartett bei uns eingeschlichen, das bisher noch gar nicht auf metal.de Erwähnung fand. Kurios eigentlich, denn die Herrschaften haben durchaus einiges zu bieten. Nicht nur, dass sich mit JV Green ein kurzzeitiger UADA-Drummer im Line-up befindet – BURIAL OATH sind auch fähige Musiker und Songwriter.

BURIAL OATH speist sich originell aus bekannten Zutaten

Obwohl “The Cycles Of Suffering” das bereits dritte Album der Band aus dem Bundesstaat Ohio ist, sei aufgrund mangelhafter bisheriger Betrachtung kurz umrissen, auf was ihr euch gefasst machen solltet: Durch ihre deutlich hörbare Nähe zu UADA – und in Puncto Drumming ebenso MGŁA – bewegen sich BURIAL OATH auf der Höhe der Zeit und gleichzeitig latent im Bereich der Vorhersehbarkeit. Außerdem scheinen ältere Werke von DER WEG EINER FREIHEIT eine größere Rolle im Kosmos der Band zu spielen.

Dabei schaffen es BURIAL OATH grundsätzlich, in jedem Song auf “The Cycles Of Suffering” sinnvolle und brauchbare Ideen zu verarbeiten. Zwischenzeitlich gibt es auch Momente, die einfach nicht funktionieren wollen wie etwa das kurze METALLICA-Riff in “Deathbringer”. Unter anderem durch den sterilen Sound, der stark an “Unstille” von DER WEG EINER FREIHEIT erinnert und das Album an Emotionalität einbüßen lässt, und das sehr technisch gehaltene Drumming funktionieren die atmosphärisch-postigen Parts, derer es auf dem Album gar nicht mal so wenige gibt, allerdings streckenweise nicht so gut.

“The Cycles Of Suffering” weckt Interesse

Dadurch ist “The Cycles Of Suffering” ein Album, dem gelegentlich etwas die Kohärenz abgeht. Wer zeitgenössischen Black Metal irgendwo zwischen typisch deutschen und typisch US-amerikanischen Ideen mag, sollte BURIAL OATH definitiv mal antesten. Gleichzeitig haben beispielsweise die ähnlich gelagerten ASARHADDON mit “Êra” jüngst ein deutlich stimmigeres und überzeugenderes Album vorgelegt. Hier kann sich aber auf zukünftigen Alben noch so Einiges entwickeln.

08.11.2024

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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