Burial In The Woods - Church Of Dagon

Review

BURIAL IN THE WOODS ist ein 2009 in Bayern gegründetes Soloprojekt von Multi-Instrumentalist Gerileme, welcher mit ASCHE DER WELTEN noch ein weiteres Soloprojekt hat sowie in den Bands OSTEON, NEGATUM und IDISENFLUCH beteiligt ist oder war. Ein Demo wurde mit einer echten Kirchenorgel aufgenommen, da das Instrument aber verstimmt war, passte dies nicht mit den Gitarren zusammen, so dass das Demo verworfen und das Projekt auf Eis gelegt wurde. Nun hat Gerileme doch noch unter dem Banner BURIAL IN THE WOODS ein Debütalbum namens „Church Of Dagon“ aufgenommen. Dabei hat er sich um alle Instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug sowie Software-Orgel, die sehr authentisch klingt) sowie die Gesänge gekümmert.

Hinein in die Welten von Howard Phillips Lovecraft – „Church Of Dagon“ von BURIAL IN THE WOODS

Das Album bietet eine Mischung aus Black und Doom Metal mit Funeral-Doom-Elementen. Das passt natürlich perfekt in die abgründige, schauerlich-mystische Welt von Lovecraft, wovon drei der vier Songs handeln. So bezieht sich „Forbidden Pages“ auf das sagenumwobene Necronomicon, im in Latein vorgetragenen „Ecclesia Dagoni“, Latein für „Church Of Dagon“, geht es um Esoteric Order Of Dagon, und „Growing Shadows“ thematisiert die fiktive Stadt Innsmouth. Demgegenüber ist „Gölgeler Alemi“, türkisch für Schattenreich, ein Coversong von NEGATUM und hat keinen Bezug auf Lovecraft. Die Atmosphäre ist geprägt von schwermütiger Finsternis, düsterem Okkultismus und  introvertiertem Charakter. Die etwas sperrige, nicht allzu leicht zugängliche Musik stellt mir ihren rituell anmutenden Klängen eine ganz spezielle Form des Black Doom Metals dar. Unheilvolle Chöre, ebenfalls komplett vom Protagonisten übernommen, sorgen in Zusammenspiel mit teils pompösen Orgelklängen, welche eine gewichtige Rolle in den Klangwelten von BURIAL IN THE WOODS einnehmen, für mal trancehafte Stimmung, mal den Charakter einer Messe, mal hat man das Gefühl, einem düsteren Hörspiel zu lauschen. Kontrastierend dazu die harschen Black-Metal-Schreie, die noch mehr in die Tiefe ziehen. Die Melodien pendeln zwischen den Instrumenten, hier ist auch die spielfreudige Gitarrenarbeit hervorzuheben, auch das fernab typischer Funeral Doom Stereotypen.  Besonders gelungen sind die Übergänge von Orgel zu Gitarre in „Growing Shadows“, ein Stück das stark im Doom Metal verankert ist. Auch in „Ecclesia Dagoni“ fließt alles ineinander über und bildet eine düstere Symbiose, wobei hier eine besonders rituelle Atmosphäre durch die finstere Orgel und die gregorianisch anmutenden Chöre vorherrscht. Hier und da ist der Einsatz der Orgel vielleicht etwas zu dominant, wodurch die anderen Instrumente zu sehr in den Hintergrund gedrängt werden. Um „Church Of Dagon“ erfassen zu können, muss man sich intensiv mit den Klangwelten von BURIAL IN THE WOODS beschäftigen, es lohnt sich aber!

14.08.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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