Burden Of Life - Ashes Of Existence

Review

Wer das Leben für eine Bürde hält, der braucht sich nicht wundern, wenn es einem das Leben schwerer macht, als es ist. So machen es sich BURDEN OF LIFE schwerer als nötig, da die Songs zu überladen sind, um eingängig zu ein und zu einfach, um mit dem Hören zu reifen.
Die Band aus Regensburg wurde 2003 gegründet, blieb aber bis Ende 2005 weitgehend inaktiv. Erst Anfang 2007, nach einigen Live-Auftritten, wurde das selbstbetitelte Debüt „Burden Of Life“ veröffentlicht. Im November 2008 erschien dann der Nachfolger „Ashes of Existence“.

BURDEN OF LIFE haben sich das Etikett „Melodic Death Metal“ gegeben. Einflüsse von DARK TRANQUILLITY kann man klar heraushören, wenn auch in erster Linie in den Keyboards. Aber auch Melodic Black Metal-Bands wie CATAMENIA könnten als Vergleich herhalten, vor allem was die Melodien angeht. Gegen diese Bands fällt die Platte von BURDEN OF LIFE allerdings stark ab. Zwar klingen die Gitarren und das Keyboard ganz ordentlich, das Schlagzeug bleibt jedoch recht zahm, so dass das Album „Ashes Of Existence“ wenig druckvoll aus den Boxen tönt. Der Song „Grey The Fire That Still Burns In Our Eyes“ etwa klingt anfangs nicht schlecht, wiederholt sich aber zu sehr. Die seltsamen Weihnachtsglocken-Keyboard-Samples in der Mitte sind auch Geschmackssache.

Nach ein paar ähnlich gestrickten Songs drängt sich die Frage auf, wo das „Death“ in „Melodic Death Metal“ bleibt. Anscheinend erschöpft sich der Todes-Anteil in den soliden Growls des Frontsängers und den sporadischen gedämpften Down-Strokes der Gitarren. Vom Höreindruck könnte man BURDEN OF LIFE auch dem Power Metal zuordnen, denn Melodien werden inflationärer gebraucht als dieser Zeiten das Wort „Wirtschaftskrise“. Schade, dass es in den Songs wenige Überraschungen gibt, wie etwa in „Dynasty Without A Future“ mit seinen Tempi-Wechsel. Schade auch, dass diese Wechsel nicht ganz organisch klingen.

Nach ein paar soliden Songs im Mid-Tempo-Bereich driften die Lieder wie „Bleeding Forevermore“ in Richtung Folk Metal ab, ohne im Ohr zu bleiben. Eine echte Überraschung ist dann der vorletzte Song „The Endless March“. Der beginnt mit einem hübschen Klavierintro, wandelt sich dann zu einem Song im mittleren Tempobereich, der von einem desillusionierten Soldaten handelt. Pathos darf hier natürlich nicht fehlen und so zeigt der Frontsänger im Refrain, dass er über eine gute Singstimme verfügt. Der Refrain geht gut ins Ohr und bleibt sogar hängen. Abwechslung bringen dem Song Marschmusik-Elemente und Samples mit Schlachtatmosphäre. Der letzte Song „Ashes Of Existence“ ist ein reiner Akustiksong und ein schöner Abschluss für ein melodisches Album.

Insgesamt bleibt leider kaum ein Song im Gedächtnis und echte Moshparts, die den Genre-Zusatz „Death“ rechtfertigen würden, fehlen auch. Dafür gibt es allgemein an den Liedern wenig zu mäkeln, sie sind ganz ordentlich, ohne besonders herausragend zu sein. Das Gesamtbild trüben leider ein paar Spiel- und Soundfehler, die sich auf meiner CD eingeschlichen haben. „Ashes Of Existence“ ist also ein Album, für das sich die Band nicht schämen braucht, aber eben auch keins, mit dem man sich brüsten könnte.

23.12.2008

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