Erinnert sich noch irgendjemand an die BULLETBOYS? Nein? Dann mal ein kurzer Abriss: Ende der 80er galt die Band als waschechte VAN HALEN-Kopie und konnte damit sogar einen drei Alben umfassenden Major-Deal beim Label-Riesen Warner an Land ziehen. Der anfängliche Erfolg flachte im Grunge-Hype schnell ab und inzwischen fristen die Amis allenfalls ein Nischendasein. Seit 2003 veröffentlicht die Band trotzdem in regelmäßigen Abständen neue Platten. Mittlerweile sind die BULLETBOYS bei Frontiers Music untergekommen und der neueste Streich hört auf den Namen „From Out Of The Skies“.
Wer waren noch mal die BULLETBOYS?
Wer mit dem Roster des Labels vertraut ist, der weiß genau, was ihn auf „From Out Of The Skies erwartet. Auf ihrem zwölften Album liefern die BULLETBOYS gefälligen, aber stets professionell dargebotenen Altherrenrock. Da gibt es den rockigen Opener („Apocalypto“), die schnittige Uptempo-Nummer („From Out Of The Skies“) und natürlich die Radioballade, die die Herzen der Damenwelt zum Schmelzen bringen soll („Losing End Again“). Von den früheren VAN HALEN-Referenzen ist derweil nichts übrig geblieben. Unterstützt wurde die Band bei den Aufnahmen von einem großen Produzenten-Team, wobei Sänger Marq Torien in gleich zwei Positionen mit Hand angelegt hat. Aufgenommen wurde „From Out Of The Skies“ zudem in den 606 Studios der FOO FIGHTERS.
„From Out Of The Skies“ kommt es, aber ohne echten Schub
Dementsprechend aalglatt tönt die Platte aus den Boxen. Jegliche Ecken und Kanten wurden den BULLETBOYS abgeschliffen, wenn es sie denn jemals gegeben hat. Das Songwriting hingegen erfüllt alle Standards, die von einer Hard-Rock-Band zu erwarten sind. Die einzige Überraschung ist dabei das kryptisch betitelte „P.R.A.B.“. Nach einem Synthie-Intro und einem coolen Gitarrenriff, dümpelt der Song aber bis zum funkigen Outro recht vorhersehbar vor sich. Richtig mitreißend wird das Album zu keiner Sekunde. Dafür haben die Amerikaner die Handbremse durchgehend viel zu stark angezogen.
Trotz aller Kritik soll hier eins klargestellt werden: „From Out Of The Skies“ ist beileibe kein schlechtes Album. Nur eben auch kein wirklich gutes. „Okay“ beschreibt die BULLETBOYS im Jahr 2018 ziemlich akkurat. Fans dürfen reinhören, für alle anderen gibt es mehr als genug bessere Alternativen auf dem Markt.
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