Bullet - Highway Pirates

Review

BULLET legen mit „Highway Pirates“ ihr drittes Album vor und klingen darauf überraschenderweise AC/DC-liker als zuvor. Auf den ersten Alben gelang den Schweden ein gelungener Kompromiss aus dem typischen Riff-Hardrock der Australier und Eighties angehauchtem Heavy Metal. Inzwischen hat sich der Sound deutlich in Richtung AC/DC oder ROSE TATTOO verschoben, woran auch Sänger Hell Hofer nicht ganz unbeteiligt ist, der mehr den je wie eine Mischung aus Brian Johnson und Angry Anderson klingt.

Ist das nun schlecht? Ich würde sagen: nein, denn BULLET können mit gelungenem Songwriting punkten. Die Songs sind gefällig, eingängig, geradlinig und recht energievoll. Sie gehen im Gros gut ins Ohr, da sie mit coolen Melodien, simplen Hooks und gut erarbeiten Höhepunkten aufwarten. Die ultimative Abwechslung bekommt der Hörer nicht serviert, doch verstehen es BULLET, die Stärken des an Vielfalt recht eingeschränkten Genres zu ergründen und in ihren Songs gekonnt umzusetzen.
Wollte ich Anspieltipps aufzählen, könnte ich im Grunde die Tracklist zitieren. Es gibt keinen schwachen Song. Die Stücke verbreiten Energie, der Rhythmus geht ganz automatisch ins Blut über und die Refrains in die Gehörgänge.
Die Leistung der Instrumentalisten ist absolut in Ordnung. Der Gesang von Hell Hofer mit seinen teilweise schrillen Ausflügen wird wahrscheinlich wieder die Geister scheiden. Aber zur Musik passt er auf jeden Fall.

„Highway Pirates“ ist ein wirklich gutes Riff-Hardrock-Album mit einer handwerklich und kompositorisch einwandfreien Leistung. Die Schweden entfesseln hier richtig viel Energie. Es kann passieren, dass BULLET mit diesem Werk ein paar NWoBHM-Anhänger verlieren, dafür aber sicher Fans aus dem AC/DC-Lager auf ihre Seite ziehen können.

08.02.2011
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