Budderside - Spiritual Violence

Review

BUDDERSIDE klingt wie ein niederländisches Toast, das auf die falsche Seite gefallen und nun hinüber ist. Dahinter versteckt sich aber auch eine Band aus Los Angeles, die Ende März ihr zweites Album über Motörhead Music veröffentlicht hat. „Spiritual Violence“ kommt mit prominenter Unterstützung von Mitgliedern der BUTCHER BABIES und MOTÖRHEAD daher und spielt modern angehauchten, dreckigen Hard Rock.

BUDDERSIDE – US-Rock mit staubiger Schlagseite

Im Pick-Up-Truck über die Highway bretternd, Pilotenbrille auf der Nase und Cowboyhut auf dem Kopf: das sind die Assoziationen, die BUDDERSIDE wecken. Sänger Patrick Stone sorgt mit seinem rauen Organ für die nötige Prise Dreck, die Rhythmusfraktion beackert die Instrumente gekonnt.

Das Ding ist, dass diese zwei Sätze über einen Haufen Rockbands gesagt werden können, egal woher sie kommen. Die Featurebeiträge sorgen im Laufe der 35 Minuten für Auflockerung, wobei Carla Harvey von den BUTCHER BABIES auf „Amber Alert“ erst beim zweiten Hörgang auffällt. „Pardon Me“ kommt mit MOTÖRHEADs Phil Campbell an der Gitarre.

Über den weiteren Verlauf des Albums bleiben die Überraschungen dann aus. Gelegentlich werden Erinnerungen an Bands wie AEROSMITH geweckt, welche diesen Stil schon vor vierzig Jahren in ähnlicher Form gespielt haben. Zwar lassen sich der Gesang von Steven Tyler und Patrick Stone nicht vergleichen. Ersterer hat einfach unbestreitbar den größeren Wiedererkennungswert.

„Spiritual Violence“ bleibt blass

Wenn man sich nach dem Debüt knapp fünf Jahre Zeit für einen Nachfolger lässt und dabei dann ein durchschnittliches Album wie das Vorliegende bei herum kommt, dann ist die Zeit für den Durchbruch wohl noch nicht gekommen. „Spiritual Violence“ versprüht zwar den Spirit des Rock ’n‘ Rolls und des Hard Rocks, ist professionell und sauber eingespielt und abgemischt, aber wirkt nicht so, als würden die Jungs damit ganz hoch hinaus wollen.

Auch wenn „Spiritual Violence“ kein Schnellschuss war, bleibt der große Wurf aus. Kann man haben, muss man aber nicht.

18.04.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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