Buckcherry - All Night Long

Review

BUCKCHERRY kommen zwar aus dem nicht unbedingt für seine Sommeridylle bekannten Staat New York, klingen aber dennoch so sehr nach Kalifornien, dass ihre Musik locker als Soundtrack zur heißen Jahreszeit durchgeht. In den USA hat sich der große Erfolg schon lange eingestellt, in Deutschland geht es diesbezüglich noch ein wenig schleppend voran.

Es ist nicht unbedingt davon auszugehen, dass sich dieser Umstand in naher Zukunft ändern wird, denn dafür klingt auch das neue Album „All Night Long“ zu Mainstream-typisch. Es wäre angesichts des Erfolgs in ihrem Heimatland aus Sicht der Band auch reichlich vermessen, an der vorgegebenen Formel etwas zu ändern, und so klingt „All Night Long“ stilistisch beinahe genauso wie der Vorgänger „Black Butterfly“. Die Band badet mal tief im Glam-Rock-Kitsch und lässt plakativ die Sau raus („It’s A Party“), agiert eher im Stil traditioneller, etwas bodenständigerer Hardrock-Acts („All Night Long“, „Never Say Never“, „Dead“), oder bietet schmalztriefende Balladenkost, die mal gut und ansprechend („Bliss“), mal aber auch uninspiriert und überflüssig klingt („These Things)“. Immerhin: Sänger Josh Todd ist immer noch eindeutig als er selbst zu identifizieren, und dem Großteil der Nummern ist der durchaus vorhandenen Spaßfaktor als großes Plus zu attestieren.

Und nach wie vor gilt, dass Anspruch und Überraschungsmomente vollkommen auf der Strecke bleiben. Den BUCKCHERRY-Fan wird es nicht weiter stören, dass jede Nummer dank der Hochglanzpolitur nach stundenlangem Radio-Airplay klingt, der geneigte Metaller mit Hang zum authenthischen Rock dürfte damit nicht unerhebliche Probleme haben.

So halten wir das einzig logische Fazit zu „All Night Long“ fest: Wer bisher mit BUCKCHERRY etwas anfangen konnte, und wer sich eine lockere, sonnengetränkte Untermalung der nächsten Grillparty mit Familie und Freunden vorstellen kann, der dürfte auch mit dieser Scheibe keine Probleme haben.

26.07.2010
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