Bubonix - Capsaicin

Review

Da sind sie schon wieder! Ein Jahr nach dem ersten großen Lebenszeichen, folgt nun der zweite Streich von Deutschlands Indie-Hardcore-Punk-Elektro-Noise-Pop-Rock-Hoffnung. Wieder wird munter durch Genre-Grenzen geprügelt, mitreißende Hooks mit schrägen Experimenten sowie Männlein und Weiblein am Gesang vereint. In bekannter Frische knallt es aus den Boxen: Guckt und hört euch BUBONIX live an! Denn auf der Bühne schafft diese Band zu bündeln, was auch auf ihrem neuesten konservierten Werk nur in verstreuter Form zu vernehmen ist: pure (musikalische) Energie.

Dabei fängt “Capsaicin“ viel versprechend an: ’Amato Opera’ bereitet mit schrägem Trip-Hop den Boden für neugieriges Zuhören, bevor sich mit ’Dogs And Horses’ ein in seiner scharfkantigen Eleganz ’Fashion Tattoo’ ebenbürtiger Hit durch die Gehörgänge Richtung Ohrwurmgedächtnis schnippelt. ’We Wont’t Fall’ und ’Melting Car’ sind melodische Postcore-Achterbahnfahrten, während ’Schlagbolzen’ mit derben Riffs und Schreien den Moshpit zwei Minuten lang in bewährter BUBONIX-Hardcore-Manier befeuert. ’Python Eyes’ pendelt zwischen dezenten Elektro-Einschüben, feingeistigem Gitarrengeklimper und nach vorne ziehenden Refrain-Passagen. ’London Nights’ ist Zwischenspiel und Verschnaufpause.

’Ships’ rockt dann relativ unspektakulär daher, gewinnt lediglich durch den gezogenen, wellenartigen Refrain an Tiefe. ’Miscalculation’ knackt als einziger Song die Fünf-Minuten-Marke; hier wird ziemlich viel vermengt und aneinandergereiht, doch das Ergebnis explodiert nicht. Auch ’In The Grey’ braucht erst mal eine Minute Anlauf, ähnelt während dieser Zeit den ersten Sekunden von ’Free Love On Rügen’, dem ebenfalls zehnten Track auf “Please Devil…“, was zu einem interessanten Unterlaufen der Erwartungshaltung führt. Überhaupt rappelt das ganze Stück im Zickzack. ’Anchor’ versucht sich abschließend an schweren, rollenden TOOL-Riffs, verpufft jedoch unterm Strich, weil nur das Ende eingeplätschert wird.

Zum Schluss fehlt hier also ein wenig die letzte Luft, die entscheidende Präzision, während dagegen an diesem Punkt auf BUBONIX-Gigs noch mal richtig aufgedreht wird. Natürlich steigen außerdem die Ansprüche, weiß man doch inzwischen, dass die Band für Spiel, Spaß und Spannung steht. Nach diesem Update hofft und giert man jedenfalls, auf dass sie sich Zeit lassen möge für den großen Wurf, zu dem sie offenbar fähig ist. Und wenn nicht, bleibt es halt beim gehobenen Geheimtipp-Status.

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07.05.2008

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