Brutal Unrest - Nemesis

Review

Manchmal braucht man für guten Stoff gar nicht mal einen besonders weiten Weg zurücklegen. Damit sind in diesem Fall selbstverständlich musikalische Perlen gemeint, nicht Klebstoff zum Schnüffeln oder Cocktails zum Spritzen. BRUTAL UNREST wurden im Jahr 2002 gegründet und stammen aus Monheim am Rhein. Musikalisch stammen die Jungs stattdessen eher aus den USA, denn die Truppe fügt elementar all das zusammen, was amerikanischen Death Metal in verschiedenen Formen ausmacht. Auf seinem zweiten Album “Nemesis“ gelingt es dem Vierer sowohl auf brutale Art und Weise vorwärts zu wuchten, gleichsam stellenweise einen gewissen Slam-Anteil als auch eingängige Kompositionen zu realisieren.

Das lässt BRUTAL UNREST zwar irgendwo weder Fisch noch Fleisch sein, doch was macht das schon, wenn es musikalisch passt? Dass dann auch noch eine kleine Würznote BOLT THROWER dazugehört – und zwar auf äußerst authentische, kompromisslose Weise – macht “Nemesis“ noch besser hörbar. Offensichtlich stehen die Nordrhein-Westfalen auf die Briten, denn nicht nur im gesamten Soundkonstrukt finden die Walzikonen von der Insel ihren Part, sondern auch im Anschluss an das Outro findet der Hörer noch ein tolles Cover von “World Eater“ – einem DER Hits der Band um Fronter Karl Willetts. Das saubere, moderne Produktionsgewand scheint dem Stück von der Platte “Realm Of Chaos“ aus dem Jahr 1989 auch recht gut zu stehen.

Doch schon im Vorfeld machen BRUTAL UNREST einen mehr als soliden Job, indem die einzelnen Tracks mit einigen Killerriffs und walzender Kompromisslosigkeit sowohl instrumental die Innereien in Wallung bringen und gleichsam auch zu einem großen Teil durchaus Wiedererkennungswert mitbringen. Songs wie “Death To All“ oder “Lunatic Hate“ lassen sich schon nach wenigen Durchläufen mitgrölen, allerdings sinnvoll nur dann, wenn man zumindest einen Touch Glen Benton (u.a. DEICIDE) in seinem Organ hat. Den höre ich jedenfalls seitens BRUTAL UNREST immer mal wieder in Ansätzen heraus. Das verleiht “Nemesis“ natürlich noch einen kleinen Evil-Touch. Doch den braucht es eigentlich gar nicht, denn die Kapelle hat es mit ihrem zweiten Album geschafft, ein wirklich kurzweiliges, brutales All-Around-Death-Metal-Album zu kreieren.

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17.11.2012

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