Mit BRUNOROCK hatte ich im vergangenen Jahr bereits zu tun, als ich deren Live-Scheibe „Live On Fire“ rezensierte. Bei dieser sorgte gerade die Mischung aus knackigen Hardrock-Nummern, emotionalen Bluesrockern und melodiösen AOR-Songs für eine gewisse musikalische Qualität.
Auf dem neuen Studioalbum „War Maniacs“ geht die Truppe um den italienischen Sänger und Gitarristen Bruno Kraler allgemein einen melodischeren Weg. Die Stücke sind geprägt von harmonischen und emotionalen Passagen, einprägsamen Hooklines und eingängigen Refrains. Der melodische (Hard-)Rock, besonders aus den späten 80ern, dominiert das Album. Härtere Abschnitte bringt höchstens mal die Gitarre ins Spiel. Diese kann aber den gefälligen und harmonischen Sound nur wenig beeinflussen.
Kompositorisch ist das gar nicht von schlechten Eltern, was Bruno & Co. vom Stapel lassen. Die Stücke gehen gut ins Ohr und die meist schön erarbeiteten Höhepunkte werden ihrer Bezeichnung gerecht. Ecken und Kanten darf man hier dafür gar nicht erwarten. Auch wird man gelegentlich den Eindruck nicht los, manches schonmal gehört zu haben.
Mir persönlich ist auf „War Maniacs“ vieles zu soft, doch Songs wie „Breakthrough“, „Liar“, „Julia“ und „Temptations“ werden den Anhängern des Melodic Hardrock und AOR durch die Melodien, die Emotionalität und die Stimmung, die sie verbreiten, zweifelsohne gefallen. Der einzige Song, der mal im „richtigen“ Hardrock wildert, ist der Titeltrack „War Maniacs“. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich nicht schlecht, ist die Coverversion von AC/DCs „Touch Too Much“. Allerdings hat der gute Bruno nicht ganz das richtige Timbre dafür. Ein paar Filler haben sich aber auch eingeschlichen, was letztendlich eine bessere Wertung verhindert.
Anhänger des Genres können durchaus ein Auge oder alternativ ein Ohr auf „War Maniacs“ werfen. Es gab zwar dieses Jahr schon bessere AOR-Alben, aber auch wesentlich schlechtere.
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