Brood Of Hatred - Skinless Agony

Review

Gerade einmal 16 Bands zählen die Metal Archives als aus Tunesien stammend. Zieht man die paar inaktiven ab, kommt man auf gerade mal ein Dutzend, die im nordafrikanischen Staat ihr Unwesen treiben. Unter denen könnten BROOD OF HATRED mit „Skinless Agony“ ziemlich außer Konkurrenz sein,…

…fördern sie doch für einen Newcomer ein bemerkenswert hohes Niveau an technischem Death Metal zu Tage, für das andere Jahre brauchen, um es in solche Höhen zu schrauben. Mit zuvor gerade mal einer selbstproduzierten und –veröffentlichten EP wäre „Skinless Agony“ nicht zu erwarten gewesen, geschweige denn das Können, mit dem das Quartett hier zu Werke geht. BROOD OF HATRED verschmelzen eine ganze Latte an Bands, die technischem Death Metal im Laufe der Zeit über sein gewöhnliches Ausmaß hinweg ein facettenreiches Antlitz gemeißelt haben: CYNIC, IMMOLATION, ULCERATE, ATHEIST, NILE, OBSCURA, PESTILENCE, you name it… Sogar OPETHsche Melodien finden sich in einigen, eher dem Midtempo zugewandten Passagen und zeigen, dass BROOD OF HATRED nicht nur mit allerhand Synkopen, Dissonanzen und verqueren Takten umgehen, sondern diese auch zu einem atmosphärisch überzeugenden Ganzen verschmelzen können.

Die Kehrseite der Medaille: BROOD OF HATREDs Songwriting-Techniken sind noch hörbar ausbaufähig. Wo sie sich scheinbar mühelos entspannt und fließend einen ganzen Pool an wirklich guten Melodien aus dem Ärmel schütteln, lassen die Spannungsbögen im Allgemeinen und die Arrangements im Speziellen manchmal zu wünschen übrig. Überzeichnet könnte man die Formel von „Skinless Agony“ auf eine Abfolge aus von unbändigem Blast-Geballer untermalten Midtempo und nicht allzu frickeligen Tech-Death-Passagen reduzieren, womit BROOD OF HATRED aber Unrecht geschähe. Denn „Skinless Agony“ überzeugt durch weitaus mehr als Schema-F-Geballer, wovon solch dicht durchkomponierte Brecher wie das Neun-Minuten-Epos „Obsession“ künden. Nur am Feinschliff fehlt es noch.

04.04.2014
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