Ihr wollt, dass BRING ME THE HORIZON wieder härter werden? Bitteschön.
Ihr wollt, dass die Band mehr poppige Stücke spielt? Wird gemacht.
Ihr wollt von ihnen mehr Experimente? So soll es sein.
BRING ME THE HORIZON können es sowieso niemandem recht machen.
BRING ME THE HORIZONs Frontmann und Hauptsongwriter Oliver Sykes saß eines Tages vor dem Computerspiel “Doom Eternal” und wurde dadurch auf den Soundtrack des Spiels aufmerksam. Er nahm Kontakt zum australischen Komponisten des Soundtracks, Mick Gordon, auf, engagierte ihn erst für den Song “Parasite Eve” und schließlich für die komplette EP. Ja, trotz des stolzen Preises bei diversen Verkaufsplattformen und der Spielzeit über 30 Minuten zählt die Band “Post Human: Survival Horror” als EP und wollen in dieser “Post Human” Reihe noch drei weitere EPs veröffentlichen, die aber alle über einen gänzlich anderen Sound verfügen sollen.
Für “Post Human: Survival Horror” haben sich BRING ME THE HORIZON erst im März ins Studio begeben und unter dem Eindruck der Corona-Pandemie an der EP gearbeitet. Besonders der Song “Parasite Eve” steht musikalisch und textlich für vieles, was auf dieser EP stattfindet. Beginnend mit elektronischen Part startet er poppig und anklagend. Irgendwann setzen die Gitarren zum Refrain ein und erreichen den Härtegrad von Alternative Rock. Sofort darauf wird es aber wieder elektronisch, bis Oliver Sykes im Song und im Video unter dem Eindruck des Erlebten stimmlich explodiert. Die Band macht alle Wünsche wahr, ist stellenweise wieder härter, trotzdem poppig und experimentierfreudig , wie man es von ihr gewohnt ist.
“Post Human: Survival Horror” ist komplett in der Corona-Zeit entstanden.
BRING ME THE HORIZON sind mittlerweile größer als ihr Genre. Begonnen als Deathcore-Band sind sie im Mainstream angekommen und gehen weiterhin ihren eigenen Weg. Oliver Sykes Modelabel, die Experimente in der Musik und die Kooperationen mit den Gastmusikern lassen die Band immer weitere Stufen auf der Karriereleiter erklimmen. Die Zusammenarbeit mit YUNGBLUD macht sie zum Thema im britischen Alternative Rock und mit den Feature-Gästen BABYMETAL schielt das Quintett auch mit mehr als einem Auge nicht nur nach Japan.
Ein Wort noch zu der Veröffentlichungsform und der Ankündigung, gleich vier EPs zu dem Thema veröffentlichen zu wollen. Es wird ja immer wieder gemunkelt, dass das Albumformat in Zeiten des Streamings veraltet sei und man neue Wege gehen müsste. Es würde nicht überraschen, wenn BRING ME THE HORIZON auch hier wieder der Konkurrenz um einige Ideen voraus wären.
Für Fans von Linkin Park durchaus zu empfehlen, da es die ja nicht mehr gibt. Wem das selbst für diese Richtung zu lahm ist, hört halt There Is A Hell.., Suicide Season oder mit Abstrichen Sempiternal und wahre Metaller ignorieren das (auch diesen Kommentar) halt komplett..
Stimme ich weitestgehend zu. Die „There Is A Hell…“, „Suicide Season“ und „Sempiternal“ sind durchweg geile Alben, vorausgesetzt man kann Metalcore und Modern Metal grundsätzlich was abgewinnen. Ich würde dann aber eher die „That’s The Spirit“ in die Kategorie „für Linkin-Park-Fans noch genießbar“ stecken, grade weil da ein paar Songs drauf sind, die eben original wie Linkin Park klingen.
Seit der „Amo“ halte ich die aber für ein Metal- und Rock-Publikum nicht mehr für relevant. Und selbst wenn man auf diesen modernen Elektro Pop mir jeder Menge Autotune steht, dann gibts da sicherlich weitaus inspiriertere Sachen. Ich finde diese Entwicklung tatsächlich etwas schade.