Brillig - The Red Coats

Review

Bisher konnte ich mit BRILLIG recht wenig anfangen, da sich die Band meines Empfindes nach auf ihren bisherigen Veröffentlichungen etwas orientierungslos präsentierte und ihre musikalische Balance irgendwie wohl noch nicht so richtig gefunden hatte.

Um so erfreulicher ist die Tatsache, dass BRILLIG mit ihrem siebten Album „The Red Coats“ nun wohl eine gewisse Reife an den Tag legen und dabei so ausgeglichen und gefestigt klingen wie nie zuvor. Durchweg dezent arrangiert, jedoch mit einer breiten Palette akustischer Instrumente von Banjo, Akkordeon, Ukulele bis hin zu Autoharp und Geige versinken BRILLIG im Rahmen der zwölf Tracks in einer Welt, die irgendwo zwischen folkig-stickiger Pub-Atmosphäre und bitter-melancholischer Katerstimmung liegt. „The Red Coats“ brilliert dabei vor allem durch seine sehr emotionale Stimmung, die man am liebsten mit seinen Kumpels und einer Flasche Whiskey in einer zwielichtigen Skipper-Kneipe genießen möchte. Traurig-schöne Songs wie „Death At Sea“ oder „Jack Davey“ sind Ausdruck einer wunderbar depressiv-melancholischen Stimmung und man neigt in Kombination mit dieser und einem feinen Whiskey dazu, einen so hemmungslos offenen wie auch nachdenklichen Blick zurück auf sein eigenes Leben zu werfen. Wenn Musik so etwas erreicht, ist sie entweder einfach nur entblößend ehrlich oder aber der Whiskey ist die Triebfeder dieses Verhaltens – „The Red Caots“ repräsentiert vor allem erstgenanntes, da es in Sachen Songwriting, Authenzität und Emotionalität kaum irgendwelche Wünsche offen lässt.

„The Red Coats“ ist ein überwiegend leises, jedoch unglaublich intensives Album, das in sich unglaublich stimmig ist und dabei zum Träumen, Weinen und Verzweifeln einlädt. Klasse Album – bitte mehr davon !

25.07.2009
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