Breed Machine - 3

Junge, Junge, müssen die eine Wut im Bauch haben. Oder dicke Eier. Auf alle Fälle strahlen BREED MACHINE auf „3“ Aggression aus. Nichts anderes, keine Kompromisse, nur Wut.

Und das ist sofort die erste Bürde, mit der die Franzosen leben müssen, aber nicht die einzige. Ganz selten blitzt zwischen all der Gewalt mal ein Funken Harmonie auf, wobei man auch das eher als dramatischen Anheizer seitens der Gitarren für den nächsten Exzess werten kann. Eine Menge Stakkato-Riffs, eine stampfende Rhythmus-Fraktion und ein Frontmann, der scheinbar noch mehr Testosteron in sich trägt als ein Stachelschwein Stacheln hat. Viel mehr kommt auch nicht an, BREED MACHINE haben sehr offensichtliche Vorbilder in COAL CHAMBER oder deren Nachfolgeband DEVILDRIVER. Einzige Würze, die sie ihren Songs zwischendurch verleihen, ist ein bisschen Tribal-Metal der Marke SOULFLY. Aber auch hier ist die Kreativität eher bemessen. Es regiert eigentlich nur die Wut, und da hilft auch alle Variation beim Geschrei, Gebrüll, Gegurgel nichts, ankommen kann wenig, sich im Gedächtnis verbeißen noch weniger. „3“ krankt nämlich neben seinem einzigen Trademark der Wut, daran, dass die Vorbilder wie schon beim Vorgänger „Renaissance“ zu offen zutage treten und auch sonst zu wenig passiert. Die Songs sind ziemlich gleichförmig, werden zwar durch ein paar Breaks und Tempowechsel etwas besser verdaulich, aber das war es auch schon.

Wer nach moderner Aggression sucht, wird bei BREED MACHINE fündig. Aber den Sinn hinter „3“ kann ich einfach nicht ausmachen. Die blinde Wut schlägt nämlich weder ein, noch überträgt sie sich auf den Hörer und schon gar nicht lädt sie zum Tanz im Pit ein, auch wenn das durch einige Moshparts immer wieder versucht wird. Das Album ist zu anstrengend und nach hinten raus auch zu langweilig, um wirklich Punkten zu können.