Breed - Breed

Review

Boozed, Broozed & Broken-Boned? Fuck it! Bei allem Respekt für die Glanztaten Zakk Wyldes und seiner Zottel-Kapelle, aber was die BLACK LABEL SOCIETY seit „The Blessed Hellride“ nicht mehr zustande gebracht hat (das akustische „Hangover Musik Vol. VI“ mal nicht mit eingerechnet), scheinen sich die Newcomer BREED ohne Mühe aus dem versifften Flanellhemd zu schütteln. Jahaaaa, hier riecht es noch nach Männerschweiß und Kettenfett, hier schmeckt man Testosteron und verbranntes Gummi, hier servieren noch vollbusige, in einem zerrissenen Hauch von Nichts gekleidete Barschönheiten Hochprozentiges, hier regieren Jacky, Johnny und Jimmy!

„Breed“ atmet geradezu das Gefühl der Freiheit, wenn man nach dem Besuch einer stickigen Biker-Spelunke sich auf seinen Chopper schwingt, den Motor mit brachialem Gluggern zum Leben erweckt und die Route 66 in den Sonnenuntergang entlang donnert. In diesen 13 Nummern ist alles enthalten, was das Herz des rastlosen, motorisierten Wanderers begehrt: fett bollerndes Midtempo, das die Myriaden Reisschüsseln der Möchtegern-Rocker im Vorbeiflanieren zermalmt. Massive Breitwand-Gitarren mit Tonnen von High Pitch Notes, die einen unheimlichen Drive nach vorne entwickeln. Ein mächtig angepisster Sänger, der Wylde und Anselmo zur Ehre gereicht und morgens wohl mit Motoröl gurgeln muss. Tonneschwere Riffs getaucht in Südstaaten-Flair, die Dimebag die Tränen in die Augen getrieben hätten. Die dreckigsten Melodien seit „Hellyeah“ sowie einfach nur arschcoole, abgewichste Soli. Und nicht zuletzt Groove, Groove, Groove und Attitude, Attitude, Attitude soweit das Ohr nur hören kann. Wenn man dann noch so eine dermaßen breit gewalzte Cover-Version von „Hole In The Sky“ auf die zwei Räder stellen kann, ist alles bereit für die nächste Ausfahrt.

Für manche Moped-Fahrer mag das alles zu eintönig oder nur nach einem Abklatsch PANTERAs oder BLACK LABEL SOCIETYs klingen. Die Parallelen sind auch unbestreitbar, jedoch erreichen die Norweger (!) ein Qualitätsniveau, eine Ehrlichkeit und eine Frische, die „Mafia“ und „Shot To Hell“ nicht bieten können. Bleibt nur zu sagen: Booze, Boobs, Bikes – BREED!

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24.06.2007

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