Breathe Atlantis - Soulmade

Review

Soundcheck Januar 2019# 19 Galerie mit 14 Bildern: Breathe Atlantis - Cheap Love Tour 2019

Inkonsequenz müssen sich BREATHE ATLANTIS nicht vorwerfen lassen. Schon der Vorgänger „Futurestories“ machte die (neue) Gangart der Band deutlich, die wenig verwunderlich auch auf „Soulmade“ fortgeführt wird. Die Vergangenheit als Metalcore-Band kann also komplett gestrichen werden, stattdessen gibt es melodischen Alternative Metal, der sich in eher zarter Gemütslage äußert.

„Soulmade“ hätte mehr Wucht gut getan

„Soulmade“ hätte etwas mehr Wucht allerdings gut zu Gesicht gestanden. Denn auf Dauer bleiben BREATHE ATLANTIS bei der musikalischen Untermalung, der durchaus abwechslungsreich und emotional vorgetragenen Vocals, etwas zu gleichmütig. Nicht falsch verstehen, in den elf Stücken wird durchaus variiert und hin und wieder deutet sich ein Ausbruch auch an, aber eben nicht mehr. Die Grundstimmung aus Melancholie und Nachdenklichkeit bleibt allerdings durchgehend unberührt.

Eingerahmt in melodische, häufig treibend ausgelegte Songs bleibt bei allen Versuchen Ohrwürmer zu kreieren genau dieser Effekt aus. „Soulmade“ bleibt vor der geschlossenen Tür vor dem Langzeitgedächtnis hängen und plätschert ohne größere Aufregung dahin. Dabei ist alles gefällig, alles nett und alles gut hörbar. Trotzdem fehlt es Songs wie „Spirit“ bei aller Eingängigkeit an wirklich endgültig zupackenden Momenten. Dass schafft am Ehesten noch „Fall“, das zum Mitwippen anregt und dessen fast schon zerbrechlicher Gesang kombiniert mit dem Oho-Chorus durchaus berührt. Anders, aber mit einer ähnlich kurzzeitig packenden Wirkung geht nur noch „At Night“ ins Rennen, dessen stetig wiederkehrendes Gitarren-Motiv tatsächlich hängen bleibt.

BREATHE ATLANTIS lassen viel Potenzial liegen

Schlussendlich bleibt „Soulmade“ ein wirklich gut gemachtes Album, dass im Gegensatz zur aktuellen MEMPHIS MAY FIRE sogar etwas mehr Spannung offenbart. Leider schaffen es BREATHE ATLANTIS trotzdem nicht aus dem großen Potenzial das wirklich Beste zu machen. Ein paar mehr emotionale Schattierungen, die sich hier und da andeuten hätten gerne ausgebaut werden und das allgemeine Klangbild mit etwas mehr Spannung aufgeladen sein dürfen. Denn die Grundsubstanz aus melancholischem, modernem Metal und einem wirklich guten Sänger lassen wie schon beim Vorgänger das große Möglichkeiten erkennen, ohne den wirklich finalen Schritt auf Albumlänge zu gehen.

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19.01.2019

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