Post-Grunge? Was soll das sein? Im Rahmen des BREAKING BENJAMIN-Reviews bin ich zum ersten Mal auf diese Schublade gestoßen und konnte damit absolut nichts anfangen. Schon die ersten Grunge-Bands hatten musikalisch nicht viel gemeinsam und jetzt soll es also Post-Grunge geben? Irgendwo wird noch geschrieben, dass dieser auch sehr ähnlich zum Alternative Rock oder Nu Metal sein soll. Das sagt ja auch mal wieder gar nichts aus. Sagen wir mal Post-Grunge ist die kommerzielle Weiterentwicklung vom Grunge und besticht durch leise Strophen und einen lauten Refrain.
Post-Grunge? Leise Strophen, lauter Refrain bei BREAKING BENJAMIN
Wobei wir dann auch bei BREAKING BENJAMIN wären, der “Band” um Mastermind, Namensgeber und alleiniges Gründungsmitglied Benjamin Burnley. Da wir etwas spät mit dem Review dran sind, ist “Embers” mittlerweile auf Platz 6 der Deutschen Albumcharts eingestiegen und das Video zu “Red Cold River” hat 10 Millionen Klicks in den letzten fünf Monaten bei Youtube gesammelt. Die Band startet jetzt aber erst in Europa durch, denn vor 2016 hat man sich aufgrund der Flugangst von Benjamin Burden nicht über den großen Teich getraut.
“Ember” bietet Songs für die geschundene Teenager-Seele
Was geht nun musikalisch bei dem Quintett aus Pennsylvania? Die oben erwähnten leisen Strophen und lauten Refrains sind allgegenwärtig. Gerne darf dazu auch gekuschelt werden, aber auch wenn man vom Kuschelrock noch weit entfernt ist, so ist der Härtegrad um den gleichen Faktor höher als bei NICKELBACK wie man deren Songs auch an Schmalzigkeit nach unten über- bzw. unterbietet. “Ember” bietet den geschundenen Seelen der Teenager Songs, mit denen sie sich identifizieren können und wo sie so richtig mitschmachten können. Kein Song fällt negativ aus dem Gesamtkonzept, es ragt aber auch keiner positiv nach oben heraus.
Handelt es sich bei “Embers” um ein großartiges Post-Grunge Album oder ist es die nächste gleichförmige Emo-Winselei? Wahrscheinlich beides gleichzeitig, denn es kommt darauf an von welchem Standpunkt man sich BREAKING BENJAMIN nähert. Fans feiern es ab, das man seit scheinbar sechs Alben das gleiche Riff spielt. Haters gonna hate, wie man so sagt und metal.de-Lesern sei empfohlen, sehr vorsichtig zu sein, wenn sie der kleinen Schwester versprechen, diese einmal auf ein Konzert ihrer Wahl zu begleiten.
Kommentare
Sag Deine Meinung!