Brain Drill - Apocalyptic Feasting

Review

Wenn man seine Band schon BRAIN DRILL nennt (zu gut deutsch: Hirnbohrer), dürfte klar sein, was den Zuhörer erwartet. Richtig. Prügelig vertrackter Death/Grind. Und in diesem Falle wirklich nicht von schlechten Eltern.

ATHEIST auf Speed, durchzogen mit einigen klaren (groovigen) Momenten, die man so auch bei DYING FETUS finden könnte. Dazu das Ganze noch in ein modernes Klanggewand gehüllt, wie es unter anderem bei JOB FOR A COWBOY oder ALL SHALL PERISH zu finden ist: Et voilà, der Pangalaktische Hirnbohrer ist fertig.
Wirklich neu ist die Mischung nicht, aber sie ist dafür gut umgesetzt. Die groovigen Passagen lockern immer wieder die äußerst progressiv anmutenden und Stil bestimmenden Frickeleien der Herren an den Saiteninstrumenten auf und münden nach einer recht kurzen Weile direkt wieder in ausufernde Prügel- und/oder Frickelorgien. Einen relativ eigenen Anstrich bekommen sie dabei, zumindest bis zu einem gewissen Grad, durch Schlagzeuger Marco Pitruzella (ex-VITAL REMAINS, VÖRNAGAR) – seines Zeichens angeblich einer der zehn extremsten Drummer weltweit. Bassist Jeff Hughell (ex-VILE) trägt ebenfalls dazu bei, unter anderem durch eine eigens entwickelte Zehn-Finger-Tapping-Technik auf dem Siebensaiter-Bass. Ganz schön abgedreht…

Gutes Songwriting, gepaart mit musikalischem Können, in Verbindung mit einer ausgewogenen und satten Produktion und jeder Menge Krach auf die Ohren. Eine wahre Wonne für den Prügel-Liebhaber.
Allerdings gäbe es da zwei Wermutstropfen, die diese Platte leider trüben.
Zum einen die kurze Laufzeit von 35 Minuten. Etwas mehr wäre durchaus schön gewesen, ist aber bei diesem Stil noch im halbwegs akzeptablen Rahmen. Der andere, etwas größere Tropfen, kommt durch den bandeigenen Stil, der hier konsequent bis zur letzten Sekunde durchgezogen wird. Ungefähr zum letzten Drittel flacht das Album dadurch leider ab. Aber nicht weil die Songs schlechter würden, eher weil man ähnliche Songstrukturen und Riffs schon in den ersten beiden Dritteln zu hören bekam. Ein oder zwei Midtempo-Songs mit mehr Groove hätten diesem Silberling als Auflockerung sicher gut getan. Nichts desto trotz eine gut gewordene Scheibe, die das Genre zwar nicht großartig revolutionieren wird, sich aber durchaus hören lassen kann.

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04.03.2008

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