Bovine - The Sun Never Sets On The British Empire

Bislang ist der Name BOVINE noch nicht in Erscheinung getreten, umso stärker ist, dass „The Sun Never Sets On The British Empire“ einfach mal ein verdammt cooles Debütalbum geworden ist. Sludge, der auf Alternative Rock trifft, oder umgekehrt, auf alle Fälle wirkt das dargebotene unglaublich erfrischend!

Fast durchgehend eingängige Nummern, die im Schubladendenken, irgendwo zwischen BARONESS und QUEENS OF THE STONE AGE ihre Heimat finden könnten, sorgen einfach für beste Unterhaltung. Immer wieder bremst sich das Quartett in groovendes Midtempo, um nur kurz darauf den nächsten Ausraster zu kredenzen. Obwohl sich die Songstrukturen gerne mal ähneln, wirken BOVINE nur selten ideenlos, Überraschungen wie der mitunter an KYLESA erinnernde Titelsong lockern die Geschichte immer wieder auf. Natürlich darf es bei solch einer Mischung nicht am Gesang mangeln, aber da gleich die komplette Saitenfraktion stimmlich ihren Beitrag leistet, ist auch hier Abwechslung garantiert, ohne Qualitätsgefälle übrigens. Leider gilt das nicht für die komplette Scheibe, denn gerade im Mittelteil der Scheibe wirkt nicht mehr jeder Moment wie ein frische Brise, sondern es kehrt etwas Routine ein. Das ist aber nur halb so wild, denn selbst in den mittelmäßigeren Momenten macht „The Sun Never Sets On The British Empire“ immer noch Spaß. Vor allem aber sorgt das Album-Ende mit „Military Wife“ und „Not Another Name“ noch mal für ein unfassbar kurzweiliges Feuerwerk.

Damit hätte ich das Fazit eigentlich schon geschrieben. Auch wenn ich „The Sun Never Sets On The British Empire“ nicht über alle Maßen loben möchte, verdient ein derart unterhaltendes und qualitativ hochwertiges Album absolute Aufmerksamkeit. Die größte Stärke von BOVINE ist aber, dass ihnen tatsächlich ein erfrischendes Werk gelungen ist, dass zwar mal mehr, mal weniger offene Einflüsse anderer Bands aufzeigt, in der Mischung aber sehr eigenständig wirkt. Davor zieh ich meinen Hut. Anhören!