Bourbon Flame - Bourbon Flame

Review

Schön, dass aus Norwegen, das im Gegensatz zu Kalifornien nicht die Gegend ist, die man partytauglichen Rock’n’Roll verbindet, auch fröhliche Töne kommen.

Hierbei nerven die vier Herren von BOURBON FLAME auch nicht durch übermäßige Eile bzw. bestechen durch ihre echt entspannte Vorgehensweise. Anders ist es kaum zu erklären, dass eine Band, die es seit nunmehr sieben Jahren gibt, nach einem Demo (2003) erst jetzt mit ihrem ersten Longplayer in die Puschen kommt.

Vielleicht waren die Schnapsflammen in der Zwischenzeit aber auch einfach zu sehr mit ihren Bands (HADES ALMIGHTY, DEATHCON, ENSLAVED, GORGOROTH u.a.) beschäftigt. Wie DIMMU BORGIR-Frontsirene Shagrath, der ’06 mit CHROME DIVISION eine astreine 70s/80s-Rock’n’Rollband aus den norwegischen Fluten hob, versuchen Janto (v, b), Ice Dale (g, v), T. Ringstad (g, v) und Erik (d) jetzt, mit dem Sound vergangener Tage zu glänzen.

Hierbei bieten sie gradlinigen und wenig spektakulären Rock, der von fern an alte Heroen wie HANOI ROCKS, MÖTLEY CRÜE, CINDERELLA (wegen der Slidegitarre bei ”High On The Bourbon Flame“) und die ersten musikalischen Gehversuche von GUNS N‘ ROSES erinnert. Zu acht Eigenkompositionen gibt’s einen –gar nicht mal schlechten- Coversong: AEROSMITHs “Back In The Saddle“.

Dass deren Klasse nie so richtig erreicht wird, liegt hauptsächlich an Frontmann Janto. Dessen Gesang lässt öfter mal auf geradezu unangenehme Überanstrengung schließen; sein unbeholfenes Minimalbassspiel ist stellenweise direkt peinlich. Erschwerend hinzu kommt eine schlichtweg faule Gitarrenabteilung, die weit hinter ihren theoretisch vorhandenen Möglichkeiten bleibt- Männer, niemand braucht zweistimmiges THIN LIZZY-Giterrengedudel, aber wenn Ihr Euch als ”sleazy, unpolished and raw rock’n’roll band“ bezeichnet, erwarte ich wenigstens ab und zu mal ein fingerverknotendes Tappingsolo!

Wer seine Ohren für dieses Album aufwärmen möchte, empfiehlt der Beipackzettel, soll dies mit ”Appetite For Destruction“ von GN’R oder CRÜEs ”Dr. Feelgood“ tun. Hat man das getan, rate ich zu CINDERELLAs ”Heartbreak Station“ und zu ”Come Out And Play“ von TWISTED SISTER. Auf dem BOURBON FLAME-Rundling kann man zwischenzeitlich sein Bier abstellen.

Einziges Highlight auf diesem Album ist die Uptemponummer ”Get Liquored“- und das ist bei der eher geringen musikalischen Komplexität des Gebotenen einfach zu wenig. Richtig schlecht ist das Album nicht, wer jedoch ein paar der erwähnten Platten besitzt, kann getrost auf das fade Plagiat verzichten.

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04.01.2008

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