Borrowed Time - Borrowed Time

Review

BORROWED TIME sind im Underground keine Unbekannten mehr. Nach einem selbstbetitelten Demo und der “Fog In The Valley”-EP/Single, die beide als Compilation “Arcane Metal Arts” zusammengefasst wurden, liegt mit “Borrowed Time” nun das offizielle Debütalbum der aus Detroit stammenden Metaller vor. Musikalisch hatte ich die 2010 gegründete Band aufgrund der Namensgebung zunächst tief in der NWoBHM verortet. Das nach einem DIAMOND HEAD-Song benannte Quartett hat mit dem ursprünglichsten aller Heavy-Metal-Stile aber nicht ausschließlich zu tun.

Vielmehr präsentieren BORROWED TIME dem Hörer eine angenehme Mixtur aus der erwähnten NWoBHM, kauzigem US-Metal der Marke MANILLA ROAD und ZÜÜL, sowie traditionellem Hard Rock britischer Schule. Der Opener “Wallow In The Mire” zeigt schon beim ersten Durchlauf alle Stärken die “Borrowed Time” ausmachen. Melodisch, technisch durchaus ansprechend und mit einem Schuss Chaos im Stil von RAVEN versehen, kommt der Song aus den Boxen. Sänger J. Priest hat ein eigenwilliges Organ, das manchmal nicht ganz sauber klingt, den Songs aber das gewisse Etwas verleiht. Eingebettet in die genannte Gemengelage und mit einer rauen, im Stil der alten Schule gehaltenen Produktion, entsteht eine Platte, die Fans oben genannter Bands (auch DIAMOND HEAD) gut munden dürfte. Stücke wie das schnelle “A Titan’s Chain”, “Dawn For The Glory Rider” oder “The Thaumaturgist” klingen auf der einen Seite frisch und unverbraucht, atmen aber zu jeder Sekunde dem Geist der frühen Achtziger, wirken dabei aber nicht obsolet.

Im Prinzip gibt es nicht allzu viel an “Borrowed Time” auszusetzen. Einige der Stücke wirken etwas zu ungezügelt, was man als Kritikpunkt auslegen könnte. Ich persönlich finde dieses chaotische Moment, das schon die ersten RAVEN-Alben charmanter wirken ließ, hier aber sehr passend. Es vervollständigt das Bild, das die Band von sich zeichnet. Auch die beiden kurzen Instrumentalstücke “Dark Hearted” (könnte auch auf den ersten beiden IRON MAIDEN-Alben stehen) und “Transcendental Knavery” (mit dezentem JAG PANZER-Klassik-Touch) passen gut ins Gesamtbild von “Borrowed Time” und wirken zu keiner Zeit wie Lückenfüller.

BORROWED TIME sind für ‘Keep-It-True’-Gänger Pflichtprogramm, so viel steht fest. Wer sich zudem mit oben genannten Bands arrangieren kann, sollte hier durchaus mal ein Ohr riskieren. Das Debütalbum der Amerikaner punktet durch kauzigen Charme, griffige Hooks und einer großen Portion Spielfreude. Im traditionellen Metal-Bereich ist “Borrowed Time” definitiv ein Highlight des Jahres 2013. Starker Newcomer.

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21.10.2013

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