Getreu dem Motto “Gut Ding will Weile haben“ ließen BORNHOLM einiges an Zeit verstreichen, um den Nachfolger des 2002er Albums “…On The Way Of The Hunting Moon“ unters Volk zu bringen. Nun allerdings scheint die Zeit reif gewesen zu sein, um “March For Glory And Revenge“ der Welt vorzuführen.
Dabei herausgekommen ist ein Album, das zu überzeugen, aber nicht zu begeistern weiß. Die Ungarn haben ein von vorne bis hinten durchstrukturiertes, druckvoll und klar produziertes Album abgeliefert, an dem man sich kaum stoßen mag. Dafür stört es umso mehr, dass sie ihren besten Song „The Call Of The Haunting Horns“ direkt am Anfang verbraten. Nicht nur dass der Song unglaublich mächtig ertönt, nein der verträumte Mittelteil, welcher in einem clean gesungen choralen Höhepunkt mündet, macht aus dem Stück einen derartigen Volltreffer und Ohrwurm, wie ich es in diesem Jahr kaum erlebt habe. Was danach allerdings folgt, ist müßig; BORNHOLM sind bemüht weiterhin kraftvoll zu klingen, versuchen auch mit eingestreuten Keyboards und folkloristischen Elementen zu punkten – selbst Bläser sind zu vernehmen und doch, der Funke will sich nicht mehr entzünden. Das restliche Material auf „March For Glory And Revenge“ plätschert so vor sich hin, reißt mich nicht mehr mit, stört mich aber auch nicht. Denn schlecht ist das Ganze immer noch nicht, die Melodien sind nett, die aggressiven Parts dagegen etwas zahnlos und doch ist dem Ganzen eine gewisse Eingängigkeit nicht abzusprechen – nur hinterlässt kein weiteres Stück einen nachhaltigen Eindruck. Auch wenn, und das muss ich BORNHOLM doch irgendwie zu Gute halten, sie es immer wieder schaffen punktuell den kleinen Funken noch mal aufflammen zu lassen, (zum Beispiel bei den wundervoll verträumten Gitarren in “Deconsecrating the Spear of Destiny“), aber es bleibt eben nur Stückwerk.
So endet es eben auch da, wo es enden muss. Die Ungarn hieven sich ins obere Mittelfeld der in diesem Jahr veröffentlichten Platten und werden sicherlich einige begeisterte Hörer finden. Mir fehlt allerdings die unbändige Kraft des Openers, der eventuell als Höhepunkt der Platte am Ende den Rest in einem deutlich besseren Licht hätte dastehen lassen – Wer weiß!? So bleiben ein überragender Song und sieben mal mehr mal weniger gute/solide Stücke, die reichlich verblassen angesichts zur Klasse, zu der BORNHOLM ja scheinbar fähig sind.
Kommentare
Sag Deine Meinung!