In Kanada gelten diese Burschen zu den Hoffnungsträgern der Extrem-Szene, in Europa dagegen dürften BORN BROKEN für den Großteil der Metal-Fans noch „unentdecktes Neuland“ darstellen. Dass die Burschen mit ihrem brachialen Mix aus Neo Thrash, tonnenweise Groove, einer amtlichen Ladung modernem Death Metal und einigen Metalcore-Versatzstücken für Alarm in jeder Hütte sorgen können, ist sonnenklar, ebenso die Tatsache, dass man die „Gebrochenen“ auch bei uns mit offenen Armen und Ohren in Empfang nehmen wird, zumal man von den brutalen Riffs recht schnell vereinnahmt wird.
Doch es sind nicht nur die Gitarrenattacken die das Bild prägen, auch die Rhythmusfraktion agiert im Stile einer Straßenwalze und planiert die Gehörgänge auf ungestüme, aber dennoch kontrollierte, immerzu mächtig groovenden Weise. Nicht wirklich beeindrucken kann dagegen die Vorstellung von Frontmann Jesus Salazar. Sein Vortrag kommt zwar erwartungsgemäß brutal daher, lässt dabei allerdings jegliche Abwechslung ebenso vermissen wie die Kompetenz, Emotionen zu transportieren.
Will sagen, der Kerl übertreibt es leider mit dem Aggressivitäts-Faktor und „zerbrüllt“ die Songs förmlich. Das ist insofern schade, da die instrumentale Darbietung an sich wirklich gelungen ist und die Truppe mit ihrem gnadenlosen und mächtigen Mix wohl überall für einen tobenden Mob sorgen wird. Und das, obwohl das Klangbild, das sich aus Spät-SLAYER-Riffs, diversen „Low“-TESTAMENT-Zutaten, einer amtlichen Dosis HATEBREED-Wut, dem Groove von PANTERA und der Wucht von LAMB OF GOD zusammensetzt, keineswegs mehr innovativ ist.
Der Wirkung dieses „Hassbrockens“ kann das aber nichts anhaben und von daher ist „The Healing Powers of Hate“ auch einer mehr als nur riesigen Zielgruppe uneingeschränkt zu empfehlen, selbst wenn die Gesangsperformance polariseren wird.
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