Borealis - Illusions

Review

“Illusions“ ist bereits das fünfte Studioalbum der kanadischen Melodic-Metaller von BOREALIS. Bisher ist die Band noch ein recht unbeschriebenes Blatt hierzulande, das könnte sich mit diesem Album jedoch gründlich ändern.

BOREALIS – gereifte Qualität

Die Band, die sich gerne nach den berühmten Nordlichtern benannt hätte, es aber bei BOREALIS belassen hat da es bereits eine erfolgreiche Band namens AURORA BOREALIS in den USA gibt, hat in ihrem Sound deutliche Anklänge an Kollegen wie EVERGREY, KAMELOT oder PYRAMAZE, ohne an Eigenständigkeit zu verlieren.

Man spürt, dass sie sich für die Arbeit an “Illusions“ vier Jahre Zeit gelassen und beständig an den Stellschrauben gedreht haben. Auch ist der Einfluss von Gastmusiker Vikram Shankar (SILENT SKIES) deutlich spürbar, der sich auf “Illusions“ für Orchester- und Synthesizer-Elemente verantwortlich zeigt – und diese angenehm wohlüberlegt dosiert.

“Illusions“ – Strahlendes Nordlicht am Nachthimmel?

Auf jeden Fall! Das Album startet stark. Schon das Intro zum Album, der Titeltrack “Illusions“, lässt aufmerken. Knapp anderthalb Minuten mystische Melodie mit einer zuerst zarten, dann kraftvollen Frauenstimme, die darüber schwebt wie ein Adler über einem breiten Canyon im Abendlicht – es ist schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren sobald die ersten Töne erklingen.

“Illusions“ leitet über in “Ashes To Rain“, auch dieser Song schlägt den Zuhörer von Anfang an in seinen Bann und bleibt sofort und nachhaltig im Gedächtnis hängen. Zu beiden Songs hat die skandinavische Filmkomponistin und Sängerin Christine Hals, die auch im ersten offiziellen Bandvideo zu “Ashes To Rain“ mitgewirkt hat, mit ihren Gastvocals das gewisse Extra beigesteuert.

Gut platziert in der Mitte der Scheibe findet sich die Ballade “Burning Tears“ mit Gastvocals von Lynsey Ward von EXPLORING BIRDSONG – ein Song so zart wie ein Lufthauch und genauso schön.“Illusions“ endet mit dem über elfminütigen Track “The Phantom Silence“, der einen würdigen Abschluss für ein starkes Album bietet.

Durchgängiges Leuchten?

Definitiv. Es ist ein spannendes, stimmiges Album. Die Songs gehen gut ineinander über, bei jedem Durchgang bleibt ein anderer im Gehörgang hängen. Der Einsatz von Synthesizern ist zwar deutlich da, aber so dosiert, dass es ein rundes Gesamtbild ergibt. Dieses Album kann gerne in Dauerschleife gehört werden!

Review von Sonja Schreyer

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10.10.2022

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