Bor - Isolationsmechanismen
Review
Von Bor als Element dürfte wohl jeder schon mal etwas im Chemieunterricht gehört haben, nun gibt es das Ganze auch als Band. Die vier Karlsruher präsentieren uns auf ihrem ersten Output, der auf den interessanten Namen „Isolationsmechanismen“ hört, einen rüden Mix aus Hardcore, Metal und Doom, mit überwiegend deutschen Texten.
So schön, so gut, leider macht es einem die wirklich unterirdische Produktion extrem schwer, den teilweise ganz passablen Ansätzen zu lauschen. Klar kann man von einer EP aus Eigenproduktion nicht viel erwarten, aber gerade das extrem blecherne Schlagzeug und die überdrehten Gitarren sind ein Graus. Die ersten vier Tracks, die mit Namen wie „Hallo Hirnwäsche“ oder „Schweinekrieg“ immerhin Sinn für Humor beweisen, bieten überwiegend im Midtempo angesiedelten Hardcore, der trotz des gelegentlichen Einsatzes von Doom-Elementen extrem eintönig bleibt. Schade, denn dass Potential vorhanden ist, zeigt dann „Verwirrung“: ein bitterböses, fast schon Black-Metal-artiges Riff, treibende Drums und eine einigermaßen wahrnehmbare Songstruktur machen dieses Track zum einzigen Lichtblick dieser Scheibe, auch wenn man es tatsächlich geschafft hat, einen deutlich hörbaren Verspieler an der Gitarre auf CD zu bringen.
So ist „Isolationsmechanismen“ trotz der tollen Aufmachung, der Coverartworks in verschiedenen Farben und der vereinzelt ganz netten Ansätze, ein Schuss in den Ofen. Die Produktion verdirbt jeden Hörgenuß, die Songs benutzen fast durchweg die immergleichen Riffs, und so etwas wie Refrains oder Hooklines sucht man vergebens. Schade, aber zumindest sehen die Jungs auf ihrer Facebook-Seite so aus, als hätten sie eine Menge Spaß dabei!