BOOMERANG sind eine Band, die es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht hat, neben den tief ausgetrampelten Pfaden zu gehen, die die ganzen Power Metal Klone beschreiten. Ihre Art, diese Musik zu spielen, zeichnet sich zum einen durch erhöhte Aggression aus, die sicher auch durch die leichten Thrashanleihen eingefärbt ist, die man im Sound der Band findet. Zum anderen nehmen die vorhandenen Melodien besonders in den Refrains fast folkloristische Züge an, womit man hier und da ein wenig an FALCONER erinnert. Stumpfes Melodiechenfiedeln und Doublebassklopfen ist nicht BOOMERANGs Sache. Man gibt sich viel Mühe, die gängigen Klischees des Genres zu umschiffen.
Eine weitere Besonderheit an BOOMERANG ist mit Sicherheit die Ausstattung mit zwei Sängern, die die Songs sehr vielschichtig wirken lassen. Dabei werden gern auch gegenläufige Vocal Lines verwendet. Das hat allerdings oftmals den unschönen Nebeneffekt, dass die beiden Stimmen wie zwei übereinanderliegende, nicht passgenaue Schablonen wirken. Während es nämlich Stellen gibt, bei denen sich die unterschiedlichen Gesangsstile wunderbar decken und ergänzen, klaffen an anderen Stellen Passerungenauigkeiten, die ein hässliches Moiré verursachen. Manchmal passt einfach nicht zusammen, was da aus den beiden Kehlen kommt. Dadurch entsteht für meine Ohren auf Dauer eine ungeheure Belastung, da manche Stellen einfach zu grausig klingen! Andere wiederum passen prima zusammen. Entweder hab also ich was an den Ohren oder eben BOOMERANG, normal ist das aber nicht. Ansonsten sind die Songs reichlich vollgestopft mit eingängigen Hooklines. Für meine Begriffe hängen die aber zu isoliert voneinander in der Luft, als dass einem ein Song deshalb im Ohr bleiben würde. Eher hallt da eine der dissonanten Gesangsstellen nach… Alles in allem ist „Balance Of Hate“ eine sehr durchwachsene Sache mit sehr interessanten Ansätzen, die allerdings in der Umsetzung gescheitert sind.
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