„We are living in desolating times.
How can you laugh this loud while this world dies?
When people are turned into slaves – neither dead nor alive;
Smiling satisfied while living the biggest lies.“
Die Urbanisierung macht auch vor dem Black Metal nicht halt – BONJOUR TRISTESSE liefern mit „Your Ultimate Urban Nightmare“ passend den Soundtrack zur Verstädterung der Gesellschaft mit allen dazugehörigen sozialen und emotionalen Problemen. Raus aus den nordischen Wäldern, rein in die Betonwüste.
BONJOUR TRISTESSE sagen dem Depressive-Black-Metal Adieu
Natürlich denkt man beim Blick auf das Album-Cover sofort an AMESOEURS, dem abgewickelten Nebenprojekt von ALCEST-Kopf Stéphane „Neige“ Paut. Neben dem Artwork findet sich auch musikalisch durchaus Nähe, insbesondere in der Bandbreite der eingesetzten kompositorischen Elemente, dem phasenweise eruptiven, aber ansonsten träumerischen, stimmungsvollen Black Metal und nicht zuletzt der Qualität der Darbietung. BONJOUR TRISTESSE um Bandkopf Nathanael (KING APATHY, HERETOIR) verhält sich auf dem aktuellen Werk nämlich so, wie man sich das moderne Großstadtleben vorstellt: Treibend und impulsiv auf der einen Seite, aber anonym, einsam und rastlos sinnsuchend auf der anderen Seite. Ein düsterer, abstumpfender Mahlstrom auf engstem Raum.
Beide Seiten werden auf dem Album musikalisch ausgeleuchtet, mal durch rasenden Black Metal, mal durch melancholische Pianostücke, Soundcollagen oder abrupte Tempowechsel. Dabei werden die Wurzeln von BONJOUR TRISTESSE, verortet im Depressive Black Metal, nicht vollständig gekappt, auch wenn die stilistische Entwicklung (oder besser: der Sprung) gegenüber dem im DSBM angesiedelten Vorgängeralbum „Par Un Souire 2015“ beachtlich ist.
„Your Ultimate Urban Nightmare“ – Textlich eine Herausforderung
Auch textlich nimmt „Your Ultimate Urban Nightmare“ die negativen Facetten der modernen Gesellschaft prägnant in den Fokus:
„This way of life has nothing to do with self-determination or freedom.
It is more like enslavement, like living in a cage your whole life.
Can you feel the nothingness just beneath your everyday routines?
Have you ever been free in your worthless life?“
Besonders fällt der erzählerische Sprechgesang auf, der stilsicher und häufig im Duett mit dem wehklagenden Schreien von Eklatanz (HERETOIR) eingesetzt wird. Ein Konzept, dem die Produktion dankenswerterweise den nötigen Raum gibt. Die Screams sind nicht zu sehr in den Vordergrund gestellt, das Schlagzeug ist präsent, aber nicht zu überwältigend. BONJOUR TRISTESSE liefern ein Klangbild, das so ausgewogen bei Weitem nicht jeder Post-Black Metal-Band gelingen mag.
Das moderne Leben ist halt kein Ponyhof
„Your Ultimate Urban Nightmare“ von BONJOUR TRISTESSE ist ein bewegendes, ja herausforderndes Album. Nicht, weil es so „extrem“ oder „kompliziert“ ist, sondern weil es durch seine bittere Sicht auf die moderne Gesellschaft einen faden Nachgeschmack hinterlässt und Fragen stellt, denen man gern aus dem Weg geht – all dies verpackt in einem gelungenen Post-Black Metal-Album, das hierzu eine bedrückende, aber passende Stimmung transportiert. Prädikat: Wertvoll.
Ich finde die CD zwar nicht direkt schlecht, wenn man auf sowas steht, aber ziemlich nach Schema F und das lyrische Konzept, welches auch ziemlich ausgelutscht ist in diesem Genre und mitnichten tiefgründig, passt natürlich dazu.
Da auch Extrem Metaller von ihren Freundinnen verlassen werden, wird es dafür aber schon Anwendung geben.. *cry*
Mir gibt das Album ne Menge, aber ich bin auch ausgewiesener Heretoir/Thrä… King Apathy Fanboy. Sicher ist die Mucke anders gestrickt als jene Bands, aber atmosphärisch ähnlich gut abgehangen.
Alles in allem die perfekte Kopfhörer Platte mit Tendenz zu einem weiteren Punkt, weil Grower und so…
Ich kann ja sowohl mit DSBM als auch mit Post was anfangen, aber in diesem speziellen Fall ist mir das einfach etwas zu unoriginell und harmlos.
Das ist gar nicht mal so gut. Cover Idee ist zudem auch von Amesoeurs geklaut, die haben das 2009 auch schon besser umgesetzt wo dieser ganze DSBM auch schon total ausgelutscht war. Gibt da echt nur sehr wenige Ausnahmen an Bands die das gut umsetzen. Kleiner Anspieltipp: Knokkelklang – Jeg Begraver.