Bong-Ra - Full Metal Racket

Review

Jason Köhnen, seines Zeichens namhafter Vertreter des als „Raggacore“ oder „Yardcore“ benannten Stils, der sich aus Dub, Breakcore und Drum’n’Bass bedient, pflügt längst nicht nur durch elektronische Gefilde, sondern hat einen Teil seiner Wurzeln auch in eher metallastigen Gegenden. Eine Zeit lang war er Mitglied bei CELESTIAL SEASON, aber auch in seinen Tracks hört man immer mal wieder Strukturen und Klänge heraus, die stark am Metal angelehnt sind. Und die müssen noch nicht mal solche subtilen Titel wie „Death To False Metal“ (vom Album „Stereophonic Heroine Hooker“) tragen.

Nein, Köhnen alias BONG-RA hat auch zwei EPs veröffentlicht, in denen er seinen alten Metalhelden Tribut zollt. Und da sich diese Vinyl-EPs zu sehr gefragten Objekten entwickelt haben, legt das frz. Label Ad Noiseam zur Feier des Tages eine CD nach, auf der sich besagte EPs, „Grindkrusher“ (2005) und „SickSickSick“ (2007), befinden.

Bei Tracknamen wie „Terrorizah“, „Slaytronic“, „Necrogoat“ oder „Earache“ dürfte eigentlich schon alles klar sein. In seinem unverwechselbaren Stil kracht uns BONG-RA fette und abgefahrene Breakcore-Beats um die Ohren und garniert diese mit sägenden Thrash- und Grindcore-Riffs. Manch einer hält es vielleicht für Blasphemie, wenn sich Köhnen dabei auch einmal direkt bei SLAYER bedient, für ihn selbst ist es einfach eine Hommage an seine musikalischen Ziehväter.

Alle Tracks wurden remastered und legen in punkto Qualität nochmal einen drauf. Und wo BONG-RA draufsteht, ist sowieso immer BONG-RA drin – soll heißen: Boxen-zerfetzende Top-Produktion und 10 Tracks die zeigen, dass zwei extreme Genres gar nicht besser zusammen passen könnten.

Die CD kommt mit dem Artwork der beiden EPs, das Frontcover zeigt einen Still aus dem (hoffentlich bald in die Produktion gehenden) Film „Worst Case Scenario“, bei dem Köhnen am Soundtrack mitarbeitet. Wer die Promoreels gesehen hat, weiß, dass dies ein Anwärter für einen modernen Zombie-Klassiker werden könnte.

Was bleibt noch zu sagen? Lasst euch von „Full Metal Racket“ gnadenlos umblasen, BONG-RA Fans erledigen bitte schnell ihren Pflichtkauf und offenherzige Extrem-Metalheads sollten wenigstens mal probieren. Denn das geht über Studieren, gell?

11.11.2007

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1 Kommentar zu Bong-Ra - Full Metal Racket

  1. matze66 sagt:

    😀 .. witzige Musik, die ich so noch nie zuvor gehört habe.. meiner Meinung aber sehr wenig metal drin… ich nenne es Brutal Drum n Bass 😀

    8/10