BONEMUD sind ein Groove/Nu-Metal-Quartett aus Bristol im Südwesten Englands. Der Vierer hat bereits ein Studioalbum veröffentlicht, nun legt die Band mit der aktuellen EP „Challenge Accepted“ nach. Die vier Songs bieten recht simpel gestrickte Gitarrenriffs, wuchtige Drums und eine gehörige Portion Groove. Der Sound ist sehr modern und transparent gehalten – würde mich nicht wundern, wenn Gittarist Remi Makulec auf digitale Gitarren-Amps schwört. Musikalische Querverweise finden sich zu LIMP BIZKIT, GODSMACK, SUPERBUTT, LINKIN PARK und entfernt auch SEPULTURA beziehungsweise Max Cavalera und seinen verschiedenen Projekten.
Der Opener „Homiez“ beginnt mit einem groovigen Drumbeat und tiefem Bassgewummer und – verstörenderweise – zu dämlichem Rapcore-Geshoute des Fronters Scott Allen. Leider stellt sein Clean-Gesang im Anschluss keine wirkliche Verbesserung dar. Dennoch ertappt man sich beim Mitwippen – denn was die Rhythmus- und Gitarren-Fraktion hier bietet ist zwar weder innovativ noch anspruchsvoll, holzt aber knackig und mit viel Druck voran. Zwischendurch gibt es dann sogar ein paar Clean-Parts und so etwas wie „Atmosphäre“.
„Lil‘ Whore“ beginnt mit einer melodiösen Clean-Gitarre und schmachtendem Gesang, bietet dann in der Folge griffige Riffarbeit und einen eingängigen Refrain. „Something I Am“ wiederum versprüht zu Beginn dezenten Cavalera-Vibe und knallt dann schön aufs Mett. Insgesamt geht es hier etwas flotter zu, die Vocals sind etwas aggressiver und der Song avanciert damit zum stärksten der Platte. Das abschließende „U&I“ hat hingegen deutliche GODSMACK-Schlagseite, vor allem im Refrain fühlt man sich an die Instanz aus Boston erinnert.
Fassen wir zusammen: „Challenge Accepted“ ist eine handwerklich mehr als solide Platte. Die Grooves sitzen, der Sound schiebt. Die Riffs sind zwar teils etwas uninspiriert, aber äußerst tanzbar und griffig. Großes Problem: der Gesang und die Texte. Zeilen wie „You got my number, right? Why don’t you call anymore?“ verdeutlichen das Niveau der Lyrics, die irgendwo zwischen Möchtegern-Gangster-Style und Teenie-Pop pendeln. Aufgrund der generell eher durchschnittlichen Gesangsleistung gibt es hier dicke Abzüge. Fazit: Nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt notwendig.
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