Seit mittlerweile einer Dekade treibt das finnische Trio BONEHUNTER in punkigen Black-Metal-Gefilden sein Unwesen. Nachdem die Mannen rund um Front-Schreihals Satanarchist mit dem gleichermaßen rasanten und kurzweiligen „Children Of The Atom“ zuletzt 2018 den idealen Soundtrack für jede Thrash-Party veröffentlichten, werden nun die Messer für den nächsten Blitzangriff auf die Gehörgänge gewetzt. Album Nummer vier trägt den Titel „Dark Blood Reincarnation System“ und soll dem zuvor gefundenen Stil von BONEHUNTER den letzten Feinschliff verpassen.
„Dark Blood Reincarnation System“ lädt zur hemmungslosen Finnen-Fete ein
Nach einem mehr als überflüssigen und glücklicherweise nur gut eine Minute langen Spoken-Word-Intro, treten BONEHUNTER direkt das Gaspedal durch. „Black Magic M16“ kommt dabei zwar schmissig, aber auch etwas generisch daher. Gleiches gilt für das darauffolgende „Parasite Eve“, vereinzelte Vorboten der noch nahenden Stärken von BONEHUNTER lassen sich in den ersten zehn Minuten dennoch entdecken. Mit „Altered Beast“ steht der Startschuss für einen qualitativen Steigerungslauf an. Die Bridge des Songs bietet den Gitarrenläufen sowie dem Schlagzeug genug Raum zur Entfaltung einer etwas diverser aufgestellten Dynamik des Klanggewands von BONEHUNTER. „Devil Power Soldier“ galoppiert im beschwingten D-Beat-Rhythmus voran und überrascht mit schwedisch-crustiger Schlagseite à la MARTYRDÖD.
Der achte Song „Virgin Devil Princess“ fährt mit seinen finnischen Gitarrenmelodien, wie sie vereinzelt schon auf „Children Of The Atom“ zu hören waren, ungebremst ins Ohr und zählt zu den sich in der zweiten Hälfte von „Dark Blood Reincarnation System“ häufenden Highlights. Der Rausschmeißer und Titeltrack des Albums erinnert bald ein wenig an GG Allin. Letzterem zollten zuletzt die italienischen Black’n’Roller WHISKEY RITUAL mit einem nicht ganz unähnlichen Cover des Songs „Bite It Scum“ Tribut.
BONEHUNTER bleiben ihrer Erfolgsformel treu
Das Grundkonzept von BONEHUNTER weicht nur geringfügig von dem ab, was schon zuvor Alben wie „Children Of The Atom“ einen urig rotzigen Charme einverleibte. Spielfreude, Leidenschaft und ein Händchen für tolle Riffs ziehen sich wie ein roter Faden durch „Dark Blood Reincarnation System“. Gleiches gilt zwar auch für den nach wie vor etwas zu monotonen Gesang, welcher zukünftig beispielsweise durch Gangshouts aufgelockert werden könnte, sowie für die teils recht generische Herangehensweise an das Songwriting, dem Hörvergnügen tut dies jedoch keinen allzu großen Abbruch. BONEHUNTER bleiben ihrer Linie treu und verschaffen der Zuhörerschaft mit „Dark Blood Reincarnation System“ infolgedessen ein herrlich kurzweiliges Hörvergnügen.
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