Mit ihrem überaus gelungenen Debütalbum „Rest In Violence“ wollten BONDED im vergangenen Jahr die (Thrash-)Metal-Welt im Sturm erobern. Doch Corona hatte was dagegen und bremste die Band zumindest an der Livefront ordentlich aus. Dafür nutzte das Quintett die neugewonnene Zeit, um nicht mal zwei Jahre nach dem Erstling „Into Blackness“ hinterherzuschieben. Das schließt qualitativ nahtlos an den Vorgänger an.
Auf dem Weg „Into Blackness“
BONDED liefern also ein weiteres Mal gnadenlosen, aber doch stets melodiösen Thrash der Güteklasse A ab. Die SODOM-Vergleiche werden der Band wohl bis ans Ende ihrer Tage verfolgen. Doch muss man der Truppe um Gitarrist Bernd Kost und Markus Freiwald lassen, dass sie sich auf „Into Blackness“ klar vom Sound der ex-Band der beiden abheben.
Während Tom Angelripper mit seiner derzeitigen Mannschaft musikalisch vor allem in die Vergangenheit blickt, richten BONDED den Blick nach vorn. „Into Blackness“ ist kein Versuch, die Achtziger noch einmal aufleben zu lassen. Stattdessen geht die Band technischer und ein Stück weit moderner zugange als zuvor.
Das zeigt sich vor allem in anspruchsvollen Songs wie „The Holy Whore“, in denen komplexe Arrangements auf technische Finesse treffen. Insbesondere das Gitarrenduo aus Kost und seinem Kollegen Chris Tsitsis zeigt immer wieder, was es spielerisch auf dem Kasten hat. Auf textlicher Ebene macht die Band ebenfalls einen Schritt nach vorne.
BONDED bedienen sich der Literatur
Inspiriert von Richard Rhys Jones‘ Roman „The Division Of The Damned“, der von einer fiktiven Division deutscher Soldaten handelt, die im zweiten Weltkrieg auf Vampire treffen, erzählt Frontmann Ingo Bajonczak (ASSASSIN) in vier Songs ebenjene Geschichte in Kurzform nach. Zwar lassen sich die betreffenden Songs super für sich stehend genießen, aber als erzählerischer Bogen funktionieren sie ebenfalls, was dem Album eine zusätzliche Ebene verleiht.
BONDED haben sich von der Pandemie nicht unterkriegen lassen. Das merkt man „Into Blackness“ zu jeder Sekunde an. Und damit nicht genug. Verglichen mit ihrem Debüt legt die Band in jeglicher Hinsicht eine Schippe drauf und liefert Thrash-Fans ein wahres Fest.
somit war die Trennung doch recht gut!