Das Leben in Wien ist richtig hart, die Nächte lang und gefährlich. An diesem Ort erlebt der Darwinismus seine Renaissance, nur die stärksten überleben. Erbitterte Kämpfe unter einer unüberschaubaren Zahl brutaler Gangs gehören zur Tagesordnung. Unter den Gangs befindet sich die fünfköpfige Gruppe Bombsquad mit den Mitgliedern: Devilex, Mad T., Mr. G., M.J. und Bomb Ali (Mad T., Mr. G., Bomb Ali? Äh, o.k…).
Passend zu den brennenden Mülltonnen machen die Jungs eine Mischung aus klassischem Crossover mit Hardcore Anteilen und New Metal, der einen soundtechnisch an die Anfänge der 90er Jahre erinnert – inklusive dicker Bass- und Scratcheinlagen. Dabei werden auch die derbst krass fetten Lyrics ausgepackt („I fucked all pussies and lick all slots.“). Die Herren am Mic sind dabei leider nicht die stärksten Rapper. Irgendwie klingen viele Österreicher, wenn sie auf englisch Sprechsingen, nach FALCO. Auch sind die reinen Crossover Songs oft zu simpel gestrickt und dienen der nächsten Party höchstens als Hintergrundmucke.
Doch, wenn die Lieder eine höhere Hardcorelastigkeit annehmen, die Sänger nicht mehr „herumfalcon“, sondern die ganze Wut herausbrüllen, dann macht Bombsquad richtig Spass. „Six Feet Deep“ oder auch „Give Me A Break“ belegen dieses sehr gut und lassen darauf schließen, dass die Band live mächtig Dampf macht – wozu sie auch die nötigen Bretter und Mitgrölrefrains („Earthquake Rulez“) im Repertoire haben.