Boltdown - Omnicide
Volker 
Den besten Metal überhaupt, mit den wildesten Riffs aller Zeiten zu spielen, war zu Beginn ihrer Karriere das erklärte Ziel der englischen Band BOLTDOWN. Keinen Trends zu folgen und etwas gänzlich Eigenes zu erschaffen ebenfalls.
Ich nehme es aber gleich mal vorweg: diese Mission war leider nicht von Erfolg gekrönt. Langweiligen Metal gibt es nämlich schon!
Und etwas anderes findet man auf „Omnicide“ auch fast nicht.
Zehn mal völlig belangloser Metalcore, größtenteils im flotteren Midtempo angesiedelt, wie er von unzähligen Combos schon viel früher (wenn auch nicht unbedingt besser) dargeboten wurde. Mit der NWOAHM hat dies hier freilich nichts zu tun, zu simpel und direkt sind Songwriting und Spieltechnik, schon eher mit Krawallrüpeln wie HATEBREED und Konsorten. Bei der Wahl der Waffen greift man im Hause BOLTDOWN doch lieber zu einem Sack voller Türklinken, als zu einem etwas filigraneren Kampfwerkzeug – im übertragenen Sinn natürlich.
Das der Brüllwürfel nur in einem Modus betrieben werden kann (wüstes Geschrei), macht die Sache auch nicht besser, verstimmte Gitarren in einem Instrumental auch nicht (Stichwort: professionelle Musikproduktion).
Okay, der Sound ist ordentlich, das Schlagzeug macht Druck, die Instrumente sind, bei aller Einfachheit, gut gespielt – daran kann man nichts kritisieren. Den Songs sind einfach nur viel zu gleichförmig und uninspiriert, es fehlt schlicht an Klasse.
Dies könnte am völlig überhasteten entern des Studios liegen. Positive Resonanzen von Konzertbesuchern sind ja schön und gut, aber eine Band braucht doch Zeit, um zueinander zu finden. Vier bis fünf Monate reichen wohl kaum, um einen eigenen Sound zu entwickeln.
Erste Ansätze zur Besserung sind aber schon vorhanden. In zwei Songs öffnen sich BOLTDOWN und lassen das immer gleiche Schema hinter sich. Diese Titel könnte man schon als richtigen Death Metal bezeichnen. Es geht doch!
Mein Tipp für das nächste Album: Bitte etwas mehr Zeit lassen!
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