Bokor - Anomia 1

Review

Mit einem recht eigenwilligen und auch recht experimentierfreudigen Debütalbum haben wir es bei „Anomia 1“ der Schweden BOKOR zu tun. Die Band ist dabei recht eigenständig und schwer in irgendeiner Schublade einzuordnen, was die ganze Sache nicht einfacher macht. So mischt die Gruppe progressiven Rock mit etwas Metal und Stoner.

Die Stücke haben alle einen fetten Groove, sind von dunklen, einprägsamen Melodien geprägt, ab und an gibt es ein spaciges Soli. Einige Gesangslinien als auch Gitarrenleads klingen auch mal orientalisch. Der Gesang erinnert etwas an Chris Cornell, was ja sicherlich nicht gerade die schlechteste Referenz ist. Der Bass ist relativ dominant, die Stimmung ist recht getragen. Leider wirken manche Songs zu sehr in die Länge gezogen, weshalb auch mal Langeweile aufkommen kann. Glücklicherweise gibt es aber noch einige Uptempo-Parts mit breiten Gitarrenwänden, womit man wieder plötzlich aus der Lethargie gerissen wird. Da solch energische Passagen recht spärlich gesäht sind, zieht vieles aber einfach am Ohr des Hörers vorbei, ohne wirklich hängen zu bleiben. Hier und da fühlt man sich ein wenig an TOOL erinnert, ohne das allerdings deren Klasse erreicht wird, außerdem gehen BOKOR auch etwas bodenständiger zu Werke.

Für die erste Langrille ist „Anomia 1“ sicherlich nicht schlecht, für die Zukunft darf man aber schon etwas mehr erwarten. Da die Gruppe aber offensichtlich einiges auf dem Kasten hat, sehe ich dem nächsten Release positiv entgegen.

01.02.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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