Bölzer - Lese Majesty

Review

Galerie mit 14 Bildern: Bölzer - Braincrusher In Hell 2023

BÖLZER haben auf „Hero“ beeindruckend bewiesen, dass sie auch Full-Length-Werke kreieren können. Dennoch ist ihre Beziehung zu EPs eine besondere. Schließlich waren ihre ersten Veröffentlichungen im kürzeren Format gehalten und haben sie aus dem Dunst aus okkulten Black/Death-Metal-Kapellen hervorgehoben. „Lese Majesty“ ist nun irgendwie ein Zwischending, das bei einer knappen halben Stunde für eine EP fast schon zu lang ist, aber unter diesem Format veröffentlicht wird.

Dies aber nur als Randbemerkung, denn das Format entscheidet schließlich nicht über die Qualität. Diese wiederum ist bei BÖLZER aber, man kann es nicht anders sagen, erneut überragend. Die vier Songs hätten auch „Hero“ gut zu Gesicht gestanden und hätten vermutlich nicht als B-Ware, sondern als kleine Highlights aus einem ohnehin starken Album hervorgestochen. Aber so legt das Duo nun ein kraftvolles, energetisches und gleichzeitig atmosphärisches Werk vor, das in seiner Wirkung zu den besseren Veröffentlichungen im Jahr 2019 gehören.

„Lese Majesty“ bietet ein komplexes Schauspiel

Auch weil BÖLZER eben gar nicht so viel an ihrem Stil verändert haben. Noch immer ist der Sound drückend, die Band voller Energie und der Anteil an Klargesang spannend hoch, ohne dass dabei der spannende Gesangsmix aus Krächzen und Growlen von KzR vernachlässigt wird. Obendrein gibt es wieder viel zu entdecken, in einem Klangbild, das gleichermaßen rituell wie warm wirkt, ohne dabei auf schnellere, angriffslustige Passagen zu verzichten. „Lese Majesty“ bietet ein ziemlich komplexes Schauspiel, das neben aller Leidenschaft auch vom Können der Musiker getragen wird, die anspruchsvolle Wechsel und spannungsgeladene Momente in ihren Songs vereinen. Im Gegensatz zu vielen ihrer oberflächlich stilistischen Artgenossen bleiben BÖLZER dabei nachvollziehbar, zugänglich, ohne dabei auch nur einen Hauch an Beliebigkeit auszustrahlen.

Bei BÖLZER liegt man nie falsch

Genau hier liegt die größte Stärke der zwei Musiker. BÖLZER sind eigenwillig ohne dabei gezwungen verschroben wirken zu wollen. Stattdessen sind die Schweizer in ihrer eigenen Welt irgendwie zugänglich, aber gleichzeitig außerweltlich unterwegs. Eine schwebende bis erhebende Atmosphäre verströmt auch „Lese Majesty“, die ebenso zum Nebenbeigenuss wie zu einer detaillierten Beschäftigung mit dem Werk verleitet – ein kleines Kunststück, das noch deutlicher untermauert warum jedem neuen BÖLZER-Werk entgegenfiebert werden sollte.

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05.01.2020

Chefredakteur

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Bölzer auf Tour

28.02. - 01.03.25Hell Over Hammaburg 2025 (Festival)Piołun, Triumpher, Adorior, Majak, Sijjin, Amethyst (CH), Bölzer, Writhen Hilt, Demon, Sölicitör, Blasphemy, Coltre, Rană, Berlin 2.0, Tower, Kontact und Ch'ahomMarkthalle, Hamburg
13.09.25metal.de präsentiertDeath & Damnation Fest 2025 (Festival)Beherit, Primordial, Bölzer, Drudensang, Asphagor, Noctem und JesajahTurbinenhalle, Oberhausen

13 Kommentare zu Bölzer - Lese Majesty

  1. ClutchNixon sagt:

    Rituell und warm? Meine Fresse, man kann es auch übertreiben und dem äußerst mittelmäßigen, wenig tighten Gekloppe mehr Inhalt bemessen als bei Weitem drin ist.

    1. Nether sagt:

      Äußerst mittelmäßiges und wenig tightes Gekloppe? Meine Fresse, man kann es auch übertreiben und seiner schlechten Laune mehr Raum zugestehen, als bei Weitem nötig wäre. 😉

      1. ClutchNixon sagt:

        Och nö, das wäre mir als Ventil n‘ büschen zu billig, nech? 😉 Ist doch toll, wenn es dir gefällt.

  2. Dude sagt:

    Clutch, ist es nicht so das ,,Inhalt bemessen“ subjektiv und von hörer zu hörer unterschiedlich ist? Ich kann z.b. mit der hier (bisher) wesentlich mehr anfangen als mit der neuen von Blood Incantation. Ich find die Scheibe ist echt gut geworden und würde zwar nicht so überschwänglich wie im Review bewerten aber gute acht Punkte sind das mMn schon.

    8/10
    1. ClutchNixon sagt:

      Nun, der subjektive Eindruck sei mir gegönnt. Und dir steht es unbedingt frei die Mucke zu mögen. Genauso verhält es sich natürlich mit einer Review, zumal derlei Inhalt hier regelmäßig diskutiert werden 😉 Die Blood Incantation gefällt mir übrigens auch nicht.

      1. ClutchNixon sagt:

        Korrektur: Inhalte

      2. Dude sagt:

        @ClutchNixon sprichst du anderen die erwähnte Subjektivität nicht ab mit deinen Beitrag? Klingt für mich widersprüchlich aber gut…
        Aber danke das du immerhin mir zugestehst mukke die mir gefällt gut zu finden. Da bin ich wirklich beruhight

      3. ClutchNixon sagt:

        Quatsch. Derjenige, der hier auf etwas beharrt bist schließlich du. Du misst meinem Beitrag zu viel bei. Ich spreche hier niemandem irgendwas ab. Keep calm and drink tea.

      4. Dude sagt:

        @ClutchNixon nope! Ich trink lieber Bier👍
        Obwohl letztens hatte ich so ein Hanftee der war garnicht schlecht…

  3. nili68 sagt:

    Die Grundstimmung ist ganz gut, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es da so gezwungen, nicht zuletzt durch den nicht ganz optimalen Gesang, um etwas ganz Wichtiges gehen soll, was aber vermutlich nicht der Fall ist.
    Ich bereue nicht die investierte Lebenszeit auf Youtube, aber das Portemonnaie bleibt wohl zu..

  4. der holgi sagt:

    Oha, das mit dem Singen, also nicht das Grunzen/Fauchen/Kreischen, also das mit dem sauberen Singen sollte er besser lassen.

    Schade um die Musik, der Rest ist wirklich sehr geil, aber dieses Singen……

    7/10
  5. redrider sagt:

    Konsequente Weiterführung von hero…sehr gut…warte aber noch auf „das“ album….die bringen das noch…

    8/10
  6. BlindeGardine sagt:

    Also mir gefällt es. Den angesprochenen „Klargesang“ finde ich hier tatsächlich weder so störend wie von einigen hier kritisiert, noch so gut oder „mutig“ wie teilweise in einigen Rezensionen gelobt. Der ist halt da und macht für mich jetzt keinen signifikanten des Gesamtsounds aus und der stimmt hier mMn.

    8/10