Bodybag - Disobedience
Review
Auch wenn man „Disobedience“ den Mangel an einem profesionellen Produzenten noch anhört und man ständig das Gefühl hat, mit einer Forcierung der Stärken und Schwächen der Band könnte das Album noch besser klingen, ist diese Eigenproduktion von BODYBAG dennoch bemerkenswert. Gerade, weil das Songmaterial so ambitioniert und vielschichtig klingt, und es eher auf den Stil als auf die Fähigkeiten der Band zurückzuführen ist, dass die Rohheit des Materials scheinbar dem Gesamteindruck nicht zu Gute kommt.
Die kompositorischen Ideen, die die hessische Band hat, sind weit jenseits des durchschnittlichen Einheitsbreis. BODYBAG haben bereits jetzt ein Ziel erreicht, von dem selbst Profis oft noch träumen: Ihre Songs lassen sich nicht in gängige Schubladen stecken. Das liegt nicht an wilder Orientierungslosigkeit, sondern daran, dass die Band verschiedene Einflüsse zu einer unüberhörbaren eigenen Note zusammenfasst und somit weder eine Hardcore- noch eine Melodic Death-Band ist, durchaus aber von Allem ein bisschen. Die typisch schwedischen Gitarrenleads sind genauso da wie Hardcore-Aggressivität und melodische Gesänge. Selbst diese klingen nicht in jedem Song gleich, orientieren sich mal eher am poppig-eingängigen Stil von SOILWORK, mal, wie im Falle von „Kali Yuga“ eher am melodischen Thrash-Metal. Dabei mischt die Band gekonnt Tradition und Moderne, verliert nur selten den roten Faden, und unterstreicht ihre Ambitionen, Musik mit Anspruch und emotionaler Tiefe zu kreieren.
BODYBAG sind eine Band, die das macht, worauf sie Lust hat, die gar nicht erst versucht, Vorgaben einzuhalten und Erwartungen zu erfüllen. Wenn die Band melodische Gesänge einbauen will, tut sie das, Black- und Death Metal haben genauso ihren Platz, und einen Breakdown gibt es dann, wenn er passt. Manchen werden es zu viele, anderen zu wenige oder zu poppige Melodien sein, für wieder andere ist vielleicht der Hardcore-Anteil zu hoch, aus Sicht der Band ist es ehrlich und autehntisch. Hier könnte in der Tat etwas Größeres entstehen.
Bodybag - Disobedience
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Alternative Metal, Modern Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | |
Release | |
Label | Eigenproduktion |
Trackliste | 1. Disobey 2. Give Rise 3. Lest We Forget 4. Kali Yuga 5. Runaway Soulmate 6. Keeping The Promise 7. Inland Empire 8. Past Loses Existence 9. Times Of Seeking Insecurity 10. Hill Of Salvation |