Body Count - Carnivore

Review

Soundcheck März 2020# 2 Galerie mit 17 Bildern: Body Count - Wacken Open Air 2019

Kurzer Blick aufs Kalenderblatt: Tatsächlich, „Bloodlust“ feiert Ende des Monats seinen dritten Geburtstag. Kurzer Blick in die News: Jap, es gibt immer noch genug, worüber man sich in der Welt im Allgemeinen und in den Vereinigten Staaten von Amerika im Besonderen aufregen kann. Also halten wir liebend gern kurz Bier und Joint, damit ICE-T und BODY COUNT die Hände wieder frei haben für Pumpgun, Baseballschläger und das sonstige Instrumentarium. Im März-Soundcheck haben HEAVEN SHALL BURN einen sauberen und veganen Sieg errungen und „Carnivore“ auf den zweiten Platz verdammt. Zeit für den dreckigen Einzelkampf mit ICE-T himself.

Metal ist das Stichwort

Zunächst fällt auf: BODY COUNT haben zum vielleicht ersten Mal in ihrer Karriere kein 90s-Street-Rap-Cover verbrochen. „Carnivore“ offenbart erst auf den dritten Blick seinen Bloods/Crips-Gangshit und geht aus der Ferne fast als einheitliches Metal-Cover durch.

Metal ist übrigens das Stichwort, denn BODY COUNT fahren Riffing und Gutturales auf „Carnivore“ noch einmal hoch – und das nicht nur im apokalyptisch stampfenden Titeltrack. ICE-Ts old-schooliger Sprechgesang und seine nach wie vor auf den Punkt gebrachten Schimpftiraden sind natürlich noch immer das verbindende Element und sorgen an jeder Ecke für grimmiges Grinsen. Songs wie die zweite Single „Bum-Rush“ ergänzen das Hardcore-Fundament im zweiten Teil aber um ein unglaublich eingängig groovendes Riff, später sogar noch mit Harmonien veredelt. Der Polizei-Klopper „Point The Finger“ (featuring Riley Gale von POWER TRIP) hat ordentliche Thrash-Schlagseite und „No Remorse“ ein Main-Riff wie ein Deathcore-Breakdown.

BODY COUNT bleiben die Messlatte in Sachen Rap-Metal

Mit etwas Distanz betrachtet, bleibt das Erfolgsrezept von „Bloodlust“ allerding ziemlich unverändert. Es gibt den Song über Polizeigewalt („Point The Finger“ / „Black Hoodie“), das erneut ambitioniert ausgewählte aber sehr solide umgesetzte Cover („Ace Of Spades“ / „Raining Blood“), das Memento Mori ( „When I’m Gone“ / „This Is Why We Ride“) und den auf mehrere Songs verteilten Gangstershit.

„Carnivore“ hat dabei eine etwas geringere Hitdichte als „Bloodlust“, gerade die erste Albumhälfte fährt aber immer noch problemlos genug neue Live-Keile auf. Produziert ist das Ganze erneut so organisch wie fett, also absolut on point. BODY COUNT bleiben die Messlatte in Sachen Rap-Metal. Nirgendwo sonst (SUICIDAL TENDENCIES einmal ausgenommen) finden die Straßen von LA und der Metal-Vibe des ausgehenden letzten Jahrtausends so glaubwürdig zueinander und schaffen eine dennoch stimmige und zeitgemäße Crossover-Interpretation, wie es bei BODY COUNT der Fall ist.

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06.03.2020

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13 Kommentare zu Body Count - Carnivore

  1. Tsurugi85 sagt:

    Ein Punkt schwächer als Bloodlust aber dennoch saustark, BC haben Daseinsberechtigung.

    9/10
  2. Norskvarg sagt:

    ob man es nun rap metal, crossover, nue metal oder wie auch immer nennen mag. ich fand nie den zugng zu dieser art von „metal“. mir rollen sich regelmäßig die fussnägel nach oben, ganz egal wie oft ich versuche mir solche sachen schön zu hören. für mich bleiben es stilrichtungen, die einfach nicht zusammen passen.

    1. royale sagt:

      ist doch auch gut so! finde es cool, kann dafür mit dem ganzen core zeug null anfangen. so hat eben jeder sein ding 🙂

    2. nili68 sagt:

      Jede Stilrichtung passt zu jeder Stilrichtung. Nicht jede Kombination gefällt natürlich jedem, aber who gives a fuck?

  3. Steppenwolf sagt:

    Für mich persönlich ist das ein Musikstil, der ist einfach vorbei. An der Stelle erinnere ich aber gerne an Genregrößen wie Rage Against The Machine, Limp Bizkit, Korn, Red Hot Chili Peppers, Linkin Park, Bloodhound Gang usw.
    Das ist bzw war genau meine Mukke…😁 R.I.P

    1. nili68 sagt:

      KoRn fand ich auch mal gut, der Rest war für mich schon immer die Antithese von guter Musik und nichts ist jemals vorbei, außer das Leben. Das war’s aber auch mit Weisheit für heute.. 😀

  4. Steppenwolf sagt:

    Du, durch diese Musik bin ich erst zum Metal gekommen und ich will das nicht missen. Ich war halt noch zu jung um mit der ersten bzw zweiten welle des BM was Anfangen zu können. Danach kam bei mir die Metalcore Phase, später dann Götheborger Schule und zu guter letzt eine kleine aber feine Thrash Metal Phase bis ich letztenendes zum Black- oder extreme Metal gekommen bin. Also der Typische weg sozusagen…

    1. nili68 sagt:

      Ich wüßte gern‘, ob jemand gleich mit Extrem-Metal angefangen hat. Da würde mich das psychologische Profil mal interessieren.. 😀

      1. Lichtbringer44 sagt:

        Kannte zwar den ganzen Kram von Limo Bizkit etc. kam da aber nie Ran. Hab tatsächlich mit Cannibal Corpse und Dimmu Borgir angefangen Metal zu hören. Das erste wirkliche Metal Lied was mich umgehauen hat war At the Heart of Winter von Immortal. Da war ich 12. Ich denke ich bin psychisch auf der Höhe.

      2. Cynot sagt:

        Und wie kommt man als 12jähriger auf die Idee Immortal zu hören? Ich hab da glaube ich noch fröhlich Pokemon aufm Game Boy gespielt…

  5. Steppenwolf sagt:

    Also normal ist das nicht xD

    1. Lichtbringer44 sagt:

      Mein Vater hat viel klassischen Rock CCR etc. gehört. Ein Kollege von ihm hatte ihm damals ne Cannibal corpse -tomb… Dimmu Borgir – spiritual black dimensions und ebenjene Immortal CD ausgeliehen. Er fand’s scheiße und ich unheimlich gut. Ab da lief nur noch so’n Kram und ich weiß noch wie ich mir damals über Napster einzelne Musiklieder in mühevoller Kleinarbeit runter geladen hab. Seitdem hör ich relativ wenig Musik wo klar gesungen wird. Ich kenn nicht ein Iron Maiden Album.

  6. Interkom sagt:

    „Ich kenn nicht ein Iron Maiden Album.“ – Dito. Habe zwar nicht mit Extrem-Metal angefangen, aber die Jungfrauen waren niemals was für mich.