Body Count - Body Count
Review
Was macht ein Album zum Klassiker? Es muss natürlich schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und musikalisch und / oder inhaltlich einen gewissen Einfluss gehabt haben. Mag man BODY COUNTs Debüt auch auch die musikalische Relevanz absprechen, so hatte das “Body Count” betitelte Album doch einen erheblichen Einfluss auf die Szene. Welche Szene? Genau, denn BODY COUNT rührten 1992 den großen nach Inzucht stinkenden Topf einmal ordentlich um. Plötzlich begannen sich Hardcore Kids, Metaller, Punker und Hip Hopper für dieselbe(n) Band(s) zu interessieren. Die Band um Ice-T war da gewiss nicht der Vorreiter, nicht die innovativste Band und auch nicht die größte in der Szene. Durch den Namen Ice-T und den Hit “Cop Killer” sind BODY COUNT aber eine der langlebigsten und am hellsten strahlendsten Bands im Crossover.
Die beiden Schulfreunde Ice-T und Ernie C. gründeten BODY COUNT in Los Angeles 1990. Ice-T war zu der Zeit schon erfolgreich im Hip Hop unterwegs und in Europa aufgetreten, wo er Mosh-Pits vor der Bühne bei anderen Künstlern gesehen hatte. So was wollte er auch bei seinen Auftritten vor der Bühne haben. Ernie C. hingegen wollte schon immer Rockgitarre spielen und so taten sie sich zusammen. Ernie schrieb die Songs, Ice die Texte. Sie suchten sich Mitmusiker und stellten die Band 1991 auf der Lollapalooza Festivalrundreise vor, wo eigentlich Ice-T solo auftreten sollte. Doch nach der Hälfte des Auftritts, kam die Band auf die Bühne.
“Body Count” verkaufte sich in den ersten zehn Monaten 480.000 Mal
BODY COUNT sollte der wütende Bruder von Ice-Ts Solosachen sein, hier sollte es nicht darum gehen Lösungen zu finden, sondern einfach seine Wut über die Zustände herauszubrüllen. So begab sich die Band Ende 1991 ins Studio um ein Album aufzunehmen und “Body Count” dann am 31. März 1992 über Sire Records zu veröffentlichen. Das Album verkaufte sich in den ersten zehn Monaten 480.000 Mal weltweit.
“Body Count” Songs bauen alle auf Ernie C.s Riffs auf. Der kleine Gitarrist hatte die Songs im Alleingang ausgearbeitet und sich reichlich Platz für seine Solos eingeräumt. Nimmt man nur den instrumentalen Background, bekommt man Thrash-, Speed- und Heavy Metal Songs und mit “The winner loses” sogar eine Ballade. Darüber singt Ice-T auf eine Art und Weise, die es vorher eigentlich noch gar nicht so richtig gab. Er singt nicht wie im Metal, er schreit nicht wie im Hardcore und rappen tut er erst recht nicht. Später sollte man das Rap Metal, Rapcore oder einfach Crossover nennen. Die Songs schwanken zwischen dem Überhit “Cop Killer”, sehr guten Songs wie “There goes the neighbourhood”, Füllern wie “The winner loses” und Peinlichkeiten wie “Evil Dick” und einigen Intros.
BODY COUNTs Texte sind platt, provokant und wütend
Die Texte sind platt, provokant und wütend. Auch wenn Ernie C. und Ice-T die Altersgrenze 30 schon seit ein paar Jahren überschritten hatten, so gingen sie doch einer guten Provokation nicht aus dem Weg. Sire Records bzw. das Mutterlabel Time Warner machte gerne mit und lieferte z.B. die Erstauflage des Albums in schwarzen Leichensäcken aus. Im Sommer 1992 stürzten sich dann aber Politiker und politische Aktivisten, u.a. Präsident George Bush senior, die omnipräsente Tipper Gore und der spätere NRA Präsident Charlton Heston darauf. Ab dem Herbst 1992 fehlte “Cop Killer” dann auf der Neuauflage und auch Ice-Ts Vertrag mit Sire Records musste darunter leiden. Die Folge: “Home Invasion” wurde auf einem anderen Label veröffentlicht.
26 Jahre nach der Veröffentlichung des Albums touren BODY COUNT mit zwei bärenstarken Alben wie “Manslaughter” und “Bloodlust” durch Europa, die Hälfte vom Set besteht aber aus Songs von “Body Count” und die Fans feiern das Album immer noch ab. Und auch wenn die Texte platt, provokant und wütend sind, so haben sie doch leider auch 2018 nichts von ihrer Relevanz verloren
Body Count - Body Count
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Crossover, Modern Metal, Punk Rock |
Anzahl Songs | 18 |
Spieldauer | 53:02 |
Release | 31.03.1992 |
Label | Warner Music/Sire Records |
Trackliste | 1. Smoked Pork 2. Body Count's In The House 3. Now Sports 4. Body Count 5. A Statistic 6. Bowels Of The Devil 7. The Real Problem 8. KKK Bitch 9. C Note 10. Voodoo 11. The Winner Loses 12. There Goes The Neighbourhood 13. Oprah 14. Evil Dick 15. Body Count Anthem 16. Momma's Gotte Die Tonight 17. Out In The Parking Lot 18. Cop Killer |