Er zählt fraglos zu den wichtigsten Musikern der Stahlstadt Detroit und zudem hat der gute Mann auch die amerikanische Rockmusik nachhaltig geprägt. BOB SEGER gilt nämlich nach wie vor als ein Inbegriff davon, wobei man durchaus erwähnen muss, dass er zusammen mit seiner SILVER BULLET BAND auf der einen Seite amtlich zu rocken verstand, in erster Linie jedoch durch gefühlvolle Balladen zu Weltruhm gelangte.
Doch nicht nur einige seiner Singles brachten dem guten Mann Erfolge ein, auch seine Studioalben schafften den Sprung in die Charts. Auffällig ist aber auch, dass Bob Seger vorwiegend Musik-Konsumenten in seiner Heimat anzusprechen im Stande war, während sich in Großbritannien nur sporadisch und erst ab den späten 70er Jahren Chart-Platzierungen verbuchen haben lassen und der deutschsprachige Raum offenbar überhaupt erst ab den frühen 80er Jahren so richtig auf den erdigen Rock des Amerikaners aufmerksam wurde.
Aber wie auch immer, in der Heimat kennt man Bob Seger vorwiegend für seine urwüchsige Darbietung auf den Bühnen, weshalb es auch nicht weiter verwunderlich ist, dass von seinem im Jahr 1976 aufgenommenen, ersten Live-Dokument „Live Bullet“ bis dato ganze fünf Millionen Exemplare in Umlauf gebracht werden konnten. Dieser Umstand erscheint durchaus nachvollziehbar, denn die SILVER BULLET BAND zeigte sich an jenem Abend bei ihrem Heimspiel von ihrer allerstärksten Seite und ließ ein wahres Feuerwerk an (im Nachhinein auf jeden Fall in dieser Form zu bezeichnenden) All-Time-Classics vom Stapel.
Begonnen beim TINA-TURNER-Gassenhauer „Nutbush City Limits“, mit dem SEGER nebst Gefolgschaft auf fulminante Weise in das Set eingestiegen ist, über das spätestens durch die METALLICA-Coverversion auch in Metaller-Kreisen bekannte „Turn The Page“ und die Hommage „Bo Diddley“, bis hin zu „Get Out Of Denver“ und dem programmatischen „Let It Rock“ beweist die Formation, was man unter handgestricktem, ehrlichen Rock (heute: Classic Rock) versteht. Doch bei aller Kompetenz, es amtlich krachen zu lassen, muss sehr wohl noch hinzugefügt werden, dass auch die Balladen bei Konzerten für Furore gesorgt haben. Von daher ist es nur logisch, dass diese auch immerzu Bestandteile der Setlists gewesen sind und der Zuhörer im Wonhzimmer plötzlich händeringend nach dem Feuerzeug sucht.
Die Atmosphäre dieses legendären Auftrittes kommt in der neu abgemischten Version selbstredend nicht minder intensiv und schweißtreibend aus den Boxen wie beim Original, auch wenn mir persönlich das Knistern des doch schon etwas in die Jahre gekommen Vinyls ein wenig fehlt. Zusätzlichen Kaufanreiz stellt der exklusive Bonus-Track „I Feel Like Breaking Somebody‘s Home“ dar, der vom ersten Auftritt der Band im Pontiac Silverdome in Michigan stammt.
Für alle Jungspunde und notorischen Verweigerer von musikhistorisch wertvoller Materie sei zum Schluss noch erwähnt, dass der gute Bob nicht nur unzählige Zuhörer mit seinen Tracks langfristig glücklich machen konnte, sondern darüber hinaus auch mehr oder weniger bekannte andere Künstler, wie die bereits erwähnten METALLICA, ROD STEWART (dessen Interpretation von „Still The Same“ wohl noch ein wenig bekannter als das Original sein dürfte), oder auch THIN LIZZY („Rosalie“ anyone?) inspiriert hat. Ein Meilenstein der Rockmusikgeschichte!
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