Blutmond - Endzeit

Review

BLUTMOND…aha aha…“Endzeit“..aha aha…Ketzer, Freitod, Unhold, Dorn, Totenstille machen die Musik…aha aha… . Klingt das originell oder gar gut? Nee, eigentlich überhaupt nicht. Bereits der kurze Blick in das Booklet vermiest mir irgendwie die Lust das erste Album der Schweizer zu besprechen. Ein Blick auf die Homepage und schon sinkt die Stimmung noch tiefer. Wollt ihr wissen, wie ihr erstes Demo hieß? „Irgendwo dazwischen“! Titel wie diese würde ich mir eher für die spätere Karriere als Pornoproduzent aufsparen, als Betitelung für ein Black-Metal-Demo wirkt es irgendwie unpassend, aber ich bin da auch ein wenig altmodisch! Über die Bilder der „Plattentaufe“ mag ich da erst gar nicht reden.

Aber scheiß der Hund drauf, lets cut our flesh and worship den halb-aufgeblasenen Fürsten der Finsternis, vielleicht taugt die Musik ja was. Tut sie nicht! Ok, die fünf Herren beherrschen ihre Instrumente, geilomat, da kann man nicht meckern, aber zu mehr hat es dann auch nicht gelangt, zumindest zu nichts Kreativem! Klingt das zu hart? Vielleicht, aber die Wahrheit ist manchmal schmerzhaft! Was ist also zu hören? Wie Bandname und Pseudonyme dem gefuchstem Leser bereits verraten haben, handelt es sich bei BLUTMOND um eine Black-Metal-Band. Aber Black Metal ist ja nicht gleich Black Metal, also möchte ich ein wenig präzisieren. BLUTMOND spielen traditionelles Schwarrrrz Metall, welches sogar mit einer guten und klaren Produktion daher kommt!

Es gibt leider nur ein Problem. Nein, eigentlich gibt es mehrere Probleme. Eines davon ist mir- ACHTUNG geiler Wortwitz- ein ganz besonderer Dorn im Auge- der Sänger Dorn( ich schmeiß mich weg!). Dieser verfügt zwar über ein halbwegs rohes Organ, setzt dieses aber immer nur in Form monotonen Keifens ein, was bereits nach dem zweiten Lied für offene Münder sorgt, klingt nämlich auf die Dauer recht fad und eintönig. Hier könnte man ruhig mal ein wenig mehr variieren, das würde die Musik nämlich schon ein wenig auflockern.

Problem Nummer zwei: Die meiste Zeit bieten BLUTMOND ihre Lieder auf eine recht schnelle Art und Weise dar. An sich eine recht angenehme Sache, allerdings sind die meisten Stücke weit über fünf Minuten, was einfach viel zu lang ist. Es passiert zu wenig in dieser Zeit, wo sind geile Breaks, schöne Tempowechsel – es sind doch überhaupt keine Grenzen gesetzt?!? Sollte man dazu nicht die Möglichkeiten oder Ideen haben, dann kann man die Lieder auf drei Minuten kürzen, so bleibt der Kaugummieffekt auch aus!
Und zum Schluss Problem Nummer drei: Das Riffing und die Songstrukturen klingen einfach zu ausgelutscht, das haben Bands wie SETHERIAL bereits vor Jahren gemacht und selbst da hat es mich schon gelangweilt. Man muss ja mit einem Album nicht immer bahnbrechende Neuerungen vollführen, sowas verlangt ja gar keiner, aber dieser Platte fehlt irgendwie die Seele, das gewisse Etwas, was aus Durchschnitt gute Mucke macht.

Was bleibt, ist also ein Album, vom dem nichts bleibt, zumindest nicht im Ohr hängen. Zu oft da gewesen, zu oft gehört und schon wieder vergessen- Durchschnitt, wie er im Buche steht. Für Fans von Prügelkapellen vielleicht interessant, allerdings lässt sich da auch wesentlich Hochklassigeres finden. So verbleibe ich mit den Worten aus der Bandbio: Was folgt, liegt im Nebel. Hoffentlich bleibt es dort!

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28.01.2007

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