Blut aus Nord - Triunity
André Gabriel
BLUT AUS NORD und P.H.O.B.O.S. gehen in Form einer Split-Veröffentlichung eine „Triunity“ ein. Beide Combos haben 2012 ihr letztes Studioalbum auf den Markt und an den einen oder anderen Mann gebracht. 2014 versucht man es in Co-Arbeit. Als Ergebnis präsentiert man reichlich Industrial-Düsternis, Experimental-Gekröse und Ambient-Wust. Da muss man erst mal durchschnaufen. Ich kann schon mal vorwegnehmen, dass das Baby aus der musikalischen Kopulation der beiden französischen Combos nur etwas für drastische Anhänger der oben genannten Auswüchse extremmetallischer Musikmacherei ist. Alle anderen sind spätestens ab dem vierten Track genervt.
Dabei ist die erste Hälfte (die von BLUT AUS NORD) noch hörbar, nachdem der erste Song eine beachtliche Anlaufzeit benötigt und zunächst wie ein viel zu langes Intro wirkt. Zwar verliert man sich in der Folge im Trauertal gestreckter Atmo-Langeweile, die MGLA-Stimmung, die zuweilen aufkommt, kann jedoch überzeugen. Überwiegend kämpfen sich BLUT AUS NORD mit ihrem drei Nummern umfassenden Split-Anteil instrumental durch doomige Nebelwände, begleitet von gelegentlichem Flüstern, das sich geheimnisvoll aus der zähen Down- und maximal Midtempo-Spielerei schält. Die Laune wird gehalten, doch sie hält sich in Grenzen.
Dann sind P.H.O.B.O.S. an der Reihe. Okkult anmutende Synthesizer- und Elektro-Folter steht auf dem Plan. Zugegeben: gar nicht meins. Nach dem eh nur mäßigen Start also der tiefe Fall. Abnehmer wird es auch hier sicherlich geben, nur muss man sich schon in einem eng gesteckten, sehr speziellen Musikfeld wohlfühlen, um sich bei P.H.O.B.O.S. wohlzufühlen. Von einer Kaufempfehlung ist „Triunity“ nicht nur aus diesem Grund weit entfernt. Das gesammelte Material ist in der Summe schlichtweg wenig unterhaltsam bis ermüdend.
Ich bin als PHOBOS-Anhänger auf diesen Release gestoßen und bin von der kompletten Scheibe begeistert!
BAN bieten drei Tracks hochinteressanten, fortschrittlichen Schwarzmetall, weitab von Trve-Kvlt-Gerumpel. Machen Lust auf mehr!
PHOBOS zaubern mir dann ein dickes Lächeln ins Gesicht! Man merkt einen riesigen Zugewinn an Erfahrung im Vergleich zu „Atonal Hypermnesia“, direkt zugängliche Songs mit viel Atmosphäre. Nicht jedermanns Sache, zugegeben, dennoch ein Genre-Highlight für Liebhaber!