Blues Pills - Lady In Gold Live In Paris

Review

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Den Mitschnitt vom „Hammer Of Doom“-Festival, der der Limited Edition des Debütalbums als Bonus-DVD beilag, mal außen vorgelassen, ist „Lady In Gold Live In Paris“ die nunmehr dritte Live-Veröffentlichung der BLUES PILLS. „Blues Pills Live“ und die „Live At Rockpalast„-EP konnten Fans sich bereits unter den Nagel reißen. Bei gerade mal zwei Studioalben steht natürlich schnell die Frage im Raum, ob das wirklich jemand braucht. Also schauen wir doch einfach mal nach.

Regie bei „Lady In Gold Live In Paris“ führte mit Julie Rohart passenderweise eine Französin. Bislang hat sie in erster Linie Kurzfilme gedreht. Für BLUES PILLS inszenierte sie erstmalig eine Konzert-DVD. In Form des ausverkauften Le Trianon stand ihr dafür eine verdammt schöne Kulisse zur Verfügung. 1200 Fans hatten sich am Abend der Aufnahme eingefunden, um den Multi-Kulti Senkrechtstartern um Sängerin Elin Larsson zu huldigen. Die von Beginn an aufgeheizte Stimmung fängt die Aufnahme gut ein. Die Schnitte sind weitaus weniger hektisch, als bei vielen Mitschnitten aus dem Rock- und Metal-Bereich. Einzelne Einstellungen werden immer lang genug beibehalten, damit der Zuschauer die Atmosphäre im Club in sich aufsaugen kann. Trotzdem macht Rohart genug Gebrauch von allen Perspektiven, die ihr zur Verfügung stehen, damit keine Langeweile aufkommt. Der Promozettel spricht von vier Kameras. Dass es wirklich nur so wenige waren, ist manchmal kaum zu glauben.

BLUES PILLS können es einfach

Inszenatorisch ist also alles in Butter. Doch auch musikalisch gibt es absolut nichts zu meckern. Wer die BLUES PILLS schon mal live erlebt hat, weiß genau, was er auf „Lady In Gold Live In Paris“ bekommt. Ohne Overdubs und Studiomagie klingt das Quartett, das live durch einen Session-Musiker ergänzt wird, weitaus rauer und rotziger als im Studio. Dadurch kommt die Band dem angepeilten 70er-Flair noch wesentlich näher. Die größte Stärke ist natürlich auch in der Live-Situation die kraftvolle Stimme von Elin Larsson. Dank ihres gewaltigen Charismas hat sie den Zuschauer auch bei der DVD-Auswertung schnell auf ihrer Seite. Das soll aber nicht die Leistung der restliche Band schmälern, denn die ist tight wie eh und je. Der Sound, an dem Bassist Zack Anderson als Mixer mitgewirkt hat, ist ebenfalls top. Die Aufnahme klingt druckvoll und authentisch. Nachbearbeitet wurde hier sicherlich nichts. Das Fehlen jeglichen Bonusmaterials ist der einzige Wermutstropfen.

„Lady In Gold Live In Paris“ ist ein gelungener Querschnitt durch die bisherige Karriere der BLUES PILLS und eine tolle Momentaufnahme. Also noch mal gefragt: Braucht das wirklich jemand? Die klare Antwort: Ja! Jeder Fan guter (Rock)Musik greift bedenkenlos zu.

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27.10.2017

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