Blues Pills - Devil Man

Review

BLUES PILLS, eine multi-nationale Band bestehend aus der Schwedin Elin Larsson (Gesang), dem Franzosen Dorian Sorriaux (Gitarre) sowie der US-amerikanischen Rhythmussektion Cory Berry (Schlagzeug) und Zack Anderson (Bass) bringt mit der EP „Devil Man“ ihre erste Veröffentlichung auf einem Major Label unter die Leute. Durch mehr oder minder puren Zufall stieß ich in einem Festivalbericht auf die Band, die zwar nur in einem Zweizeiler oder so Erwähnung fand, aber trotzdem sofort mein Interesse weckte: es war nämlich von der großartigen Stimme der Sängerin die Rede – und da ich nunmal eine Schwäche für Rockröhren habe wurden BLUES PILLS natürlich gleich mal angetestet.

Nachdem das Quartett im letzten Jahr eine selbstproduzierte Single („Black Smoke“) sowie eine 4-Track-EP („Bliss“) auf einem kleineren Label veröffentlichten und im Anschluß mächtig Eindruck auf dem Tourzirkus hinterlassen haben, ist jetzt mit „Devil Man“ ein weiteres 4-Song-Minialbum der größeren Öffentlichkeit zugänglich. Der Eine oder Andere wird sich sicherlich fragen, weshalb man sich NOCH eine Retro Rock-Kapelle die ebenfalls eine (wenn auch tolle) Sängerin am Start hat, antun sollte wenn die Szene eh schon ziemlich übervölkert wirkt – klare Antwort: weil BLUES PILLS unheimlich guten, authentischen Siebziger-Jahre-Rock mit viel Blues und  einer gehörigen Prise Soul anbieten. Wer auch nur im Entferntesten auf Bands wie LED ZEPPELIN und FLEETWOOD MAC steht, sollte sich „Devil Man“ nicht entgehen lassen!

Der Titeltrack „Devil Man“ war mir schon von „Bliss“ bekannt – aber er haut mich jedes Mal wieder von Neuem aus dem Sessel – Elin Larssons unglaublich kraftvolle rauchige Stimme, die nicht umsonst Vergleiche mit Janis Joplin (mit einer Spur Aretha Franklin) anregt,  transportiert alleine in den ersten knapp 30 Sekunden à capella mehr Seele als manch eine andere Platte auf der gesamten Albumlänge! Der Song entwickelt sich zu einem schön bluesigen Rocker der neben den grandiosen Vocals auch noch mit der herausagenden Gitarrenarbeit des gerade mal 18-Jährigen Dorian besticht.

Im anschließenden „The River“ wird dann das Tempo (ebenso wie im die EP abschließenden fast schon zerbrechlich wirkenden „Dig In“) ziemlich gedrosselt und läßt den einzelnen Bandmitgliedern viel Raum zur Entfaltung und bezaubert den Hörer von der ersten bis zur letzten Sekunde. Mit „Time Is Now“ ist noch ein zweiter Rocker auf der EP, der sich in Classic Rock-Gefilden am Wohlsten fühlt und neben tollen Soloparts auch noch ziemlich coole Basslinien im Gepäck hat.

Wenn BLUES PILLS dieses Niveau auch auf Albumlänge liefern können steht der Band eine ganz große Zukunft ins Haus. Fazit: Unbedingt anchecken (und dazu noch gleich die oben genannte „Bliss“ EP besorgen)!

28.10.2013
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