Blueberryhill - Clandestine

Review

Der Bandname BLUEBERRYHILL ist meiner Meinung nach etwas unglücklich gewählt für eine Power-Metal-Band aus Finnland, die hauptsächlich über Wikinger und ähnliche Themen singt. Hört sich irgendwie so gefährlich an wie „Zuckerrübensirup“ oder „Schmalzkringel“ als Bandname. Wer sich unter diesem Etikett nun genauso wenig vorstellen kann, wie das bei meiner Wenigkeit der Fall ist, dem soll im Rahmen dieser CD-Besprechung abgeholfen werden. Die Band mit dem seltsamen Namen spielt straighten Power-Metal, der sich stilistisch am besten irgendwo zwischen MANOWAR, VIRGIN STEELE und OMEN, mit leichtem deutschen Einschlag in Richtung BLIND GUARDIAN, einordnen lässt. Textlich werden, wie angesprochen, typische Power-Metal-Klischees bedient, es dreht sich vornehmlich um nordische Mythologie, Heldentod usw. Bei dem Bandnamen kein Wunder, oder? Aber genug der Stichelei! Zur Qualität der Musik: Die Band gibt sich sichtlich Mühe, Abwechslung in die Songs zu bringen und dennoch eingängige Passagen einzubauen. Jedoch vermag das übersättigte Ohr des heutigen Power-Metalers wohl kaum echte Schmankerl herauszuhören. Zwar sind alle Lieder mit einem eigenen Charakter beseelt und gehen auch einigermaßen ins Ohr, der Band fehlt jedoch der echte Wiedererkennungseffekt. Zudem ist Sänger Kimmo leider wirklich nicht gerade ein besonders helles Stimmchen, etwas bei der heutigen Konkurrenz ein absolute Todsünde darstellt. Naja, für einen frühen musikalischen Gehversuch lasse ich mir das Teil dennoch schmecken, Gespür für Melodie und Songaufbau haben die Jungs allemal. Man darf gespannt auf Weiterentwicklungen warten. PS: Ein Extraargument für den Kauf der Scheibe dürfte das leicht „komisch“ anmutende Bandphoto sein, auf dem die Mitglieder der Combo in einer „Johannes bei seiner ersten Taufe“ Pose abgelichtet wurden. Humor, vom Bandname bis zu den Bandphotos eben, sympathisch!

05.01.2003
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